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Rahmenplan Grundschule Hessen

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Teil B, Muttersprachlicher Unterricht<br />

wie an ihren gegenwärtigen und zukünftigen Handlungsmöglichkeiten und ihren<br />

kommunikativen Interessen.<br />

Die gegenwärtigen Lebensumstände und Erfahrungen der Kinder (s. Einführung und Teil A,<br />

1. <strong>Grundschule</strong> als Ort grundlegender Erfahrungen) sind daher die didaktischen Bezugspunkte<br />

für die nähere Bestimmung der Ziele und die Auswahl der Inhalte.<br />

Demzufolge soll der Muttersprachliche Unterricht den Mädchen und Jungen helfen,<br />

⎯⎯ ihre kommunikative Kompetenz in der Muttersprache aufzubauen, zu sichern und zu<br />

vertiefen<br />

⎯⎯ ihre eigene Situation besser zu verstehen, ihr soziales Umfeld zu erschließen und in ihm<br />

handlungsfähig zu werden<br />

⎯⎯ die Kultur des Herkunftslandes zu verstehen und Kenntnisse und Einsichten über das<br />

Herkunftsland zu gewinnen<br />

⎯⎯ Beziehungen zu ihrem Herkunftsland zu unterhalten und im Falle der Rückwanderung<br />

die Eingliederung zu erleichtern.<br />

Mit diesen Zielsetzungen trägt der Muttersprachliche Unterricht dazu bei, den allgemeinen<br />

Bildungs- und Erziehungsauftrag der <strong>Grundschule</strong> als einer Schule für alle Kinder dieser<br />

Altersstufe zu erfüllen.<br />

2.2 Ausgangssituation<br />

Sprache und soziokulturelle Faktoren bestimmen wesentlich die Entwicklungsprozesse im<br />

emotionalen, kognitiven, motivationalen und ethischen Bereich. Sie sind für die<br />

Denk-, Werte- und Persönlichkeitsentwicklung des Kindes von fundamentaler Bedeutung.<br />

Ihre ersten sprachlichen Erfahrungen machen Kinder in der Regel in der Familie. Sie erlernen<br />

die Sprache ihrer Eltern und übernehmen deren Denkweisen, Einstellungen, Wertvorstellungen<br />

und Verhaltensweisen; zunehmend kommen sie dann in Kontakt mit der<br />

deutschsprachigen Umwelt.<br />

Durch die Pflege der Muttersprache sowie durch die Beschäftigung mit der Kultur des<br />

Herkunftslandes soll die kontinuierliche Entwicklung des Kindes im Muttersprachlichen<br />

Unterricht gefördert werden.<br />

Die Auswahl der Themen, Ziele und Methoden des Muttersprachlichen Unterrichts orientiert<br />

sich an den Denk-, Sprach- und Handlungsmöglichkeiten der Kinder. Dabei ist es<br />

erforderlich, sich die Lebenssituation sowie die sozialen, sprachlichen und kulturellen Erfahrungen<br />

der Kinder zu vergegenwärtigen.<br />

Darüber hinaus gilt es, die Unterschiede im sprachlichen Entwicklungsstand zu berücksichtigen,<br />

da die Muttersprache in den Familien unterschiedlich gebraucht wird. So gibt es in<br />

einer Lerngruppe:<br />

⎯⎯ Mädchen und Jungen mit guten Kenntnissen in der Muttersprache und geringen<br />

Deutschkenntnissen<br />

⎯⎯ Mädchen und Jungen mit geringen Kenntnissen in der Muttersprache und in der deutchen<br />

Sprache<br />

⎯⎯ Mädchen und Jungen mit guten Kenntnissen in der Muttersprache und in Deutsch<br />

⎯⎯ Mädchen und Jungen ohne oder mit nur sehr geringen Kenntnissen in der Muttersprache<br />

und guten Deutschkenntnissen.<br />

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