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Rahmenplan Grundschule Hessen

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Teil B, Kunst<br />

Wenn das Fach Kunst jedem Kind helfen will, seine Ausdrucks- und Mitteilungsmöglichkeiten<br />

im ästhetischen Bereich zu erweitern und seine Wahrnehmungsmöglichkeiten zu vertiefen,<br />

dann ist dazu auch eine differenzierte Beurteilung der individuellen Lernfortschritte erforderlich.<br />

Vertrauen in die besonderen Fähigkeiten jedes Kindes kann sich glaubwürdig nicht in<br />

unterschiedslosem Loben aller Kinderarbeiten ausdrücken. Vielmehr braucht jedes Kind<br />

sensible Beratung und Ermutigung, die auch auf seine konkreten Darstellungsprobleme<br />

eingeht.<br />

Gesichtspunkte für die Bewertung können - je nach Aufgabenstellung und Fähigkeiten des<br />

einzelnen Kindes - sein:<br />

• Ähnlichkeit, Abbildungsgenauigkeit: z. B. etwas genau nachformen<br />

• Technik: z. B. Beherrschen einer Technik, Angemessenheit an den Gegenstand und das<br />

Material<br />

• Material: z. B. materialgerechte Verarbeitung, angemessenes Material für eine Aufgabe<br />

• Funktion: z. B. Herstellung eines brauchbaren Spielzeugs<br />

• Gestaltung: z. B. Fragen der Größenverhältnisse, der Farbgebung, der Oberflächenbearbeitung<br />

• Ausdruck: z. B. Verständlichkeit, Erkennbarkeit, Expressivität<br />

• Einfall und Originalität: z. B. relativ zu gängigen Bildvorstellungen (auch der Lehrenden!), zu<br />

anderen Lösungen in der Klasse, zu bisherigen eigenen Leistungen<br />

Die individuelle und sachbezogene Beurteilung von Leistungen im Fach Kunst soll die Freude<br />

am Gestalten erhalten und stimulieren und nicht zu einer Normierung der Klassenergebnisse<br />

führen. Dazu muß für die Mädchen und Jungen zum einen die Orientierungsgrundlage der<br />

Lehrerin bzw. des Lehrers transparent sein. Im beurteilenden Gespräch muß darüber hinaus<br />

deutlich werden, daß immer auch subjektive Sicht und Absicht, Originalität und Widerstand den<br />

ästhetischen Prozeß produktiv bestimmen und zu unvorhersehbaren Lösungen führen können.<br />

Von einer Benotung jeder einzelnen Schülerarbeit wird abgeraten.<br />

2. Inhalte<br />

Durch sinnliche Wahrnehmung und ästhetische Produktion setzt sich das Kind mit seiner<br />

Umwelt auseinander. Die besonderen Möglichkeiten des ästhetischen Zugangs und des kreativ<br />

gestaltenden Umgangs mit der Wirklichkeit werden daher am besten problemorientiert in<br />

ganzheitlichen Handlungszusammenhängen statt in fachspezifisch strukturierten Sequenzen<br />

erfahren. Die Themen des Kunstunterrichts sind daher auch nicht unmittelbar aus den<br />

fachlichen Qualifikationen abgeleitet, sondern orientieren sich an ästhetisch relevanten<br />

Erfahrungsbereichen aus der Umwelt der Kinder. Da dieses Prinzip, von den Erfahrungen der<br />

Kinder auszugehen, auch insbesondere für die Lernfelder des Sachunterrichts und die<br />

Handlungsbereiche des Deutschunterrichts zugrunde gelegt wurde, ist die Verbindung von<br />

inhaltlicher und ästhetischer Auseinandersetzung zu gemeinsamen Themenschwerpunkten<br />

hier besonders gut möglich.<br />

Der Zusammenhang zwischen den fachlichen Qualifikationen und den Themenfeldern aus<br />

dem ästhetischen Erfahrungsbereich der Mädchen und Jungen soll durch die folgende<br />

Übersicht verdeutlicht werden. Sie soll den Lehrenden erleichtern, den fachspezifischen "Roten<br />

Faden" über die unterschiedlichen Inhalte und Themen hinweg zu beachten:<br />

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