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Rahmenplan Grundschule Hessen

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Teil B, Katholische Religion<br />

In den knappen Überschriften der Handlungs- und Erkenntnisbereiche kommt bereits ein<br />

wichtiges Anliegen des Religionsunterrichts zum Ausdruck: Es werden nicht nur die Bereiche<br />

benannt (ICH - DU - GOTT - KIRCHE); in den Bereichsformulierungen kommt bereits<br />

korrelatives Denken und Arbeiten zum Tragen (vgl. 1.3 Fachdidaktische Grundsätze).<br />

ICH LEBE - ICH BIN EINMALIG<br />

Gefragt wird hier "nach dem Sinn und Wert des (eigenen) Lebens" (Synodenbeschluß 2.5.3).<br />

Den Kindern soll geholfen werden, ein positives, von der Zusage Gottes getragenes<br />

Verhältnis zu sich selbst und zu ihrem Leben zu gewinnen.<br />

Dieser Handlungs- und Erkenntnisbereich stellt den Menschen als einzelnen, mit seinen<br />

individuellen Erfahrungen, Fähigkeiten und Fragen ins Zentrum der unterrichtlichen Arbeit.<br />

Umschreibt der erste Teil der Charakterisierung des Bereiches ("Ich lebe") das Faktum des<br />

eigenen, individuellen Lebens, so betont der zweite Teil ("Ich bin einmalig") die<br />

Glaubenserfahrung, die den korrelativen Erschließungsprozeß bestimmen soll.<br />

Für den Prozeß der Individuation der Kinder in unserer heutigen hochtechnisierten und<br />

-zivilisierten Welt kennzeichnet dieser Handlungs- und Erkenntnisbereich eine unverzichtbare<br />

Aufgabe des Religionsunterrichts, weil er sich dem einzelnen und seiner persönlichen<br />

Entwicklung verpflichtet weiß.<br />

WIR LEBEN NICHT ALLEIN - LIEBEVOLL MITEINANDER UMGEHEN<br />

Gefragt wird hier nach dem Zusammenleben und "nach den Normen für das Handeln des<br />

Menschen"(Synodenbeschluß 2.5.3). Die Kinder sollen ein verantwortungsbewußtes<br />

Verhältnis zu ihrer sozialen und natürlichen (Um-)Welt gewinnnen, orientiert an Gottes<br />

Zuwendung zu Mensch und Welt. Dabei wird auch eine Brücke zum Sakrament der<br />

Versöhnung geschlagen.<br />

Dieser Handlungs- und Erkenntnisbereich weitet den Horizont auf die soziale und natürliche<br />

(Um-)Welt der Kinder, auf das Zusammenleben und den Umgang miteinander.<br />

Auch hier wird auf der einen Seite das Faktum betont, daß niemand für sich alleine steht<br />

("Wir leben nicht allein"). Die Gestaltung dieser Zusammengehörigkeit findet andererseits<br />

Orientierung an Gott, der geglücktes Leben für alle Geschöpfe, für die ganze Schöpfung "im<br />

Sinne hat" ("Liebevoll miteinander umgehen"). Mit dieser Ausrichtung der Kinder auf ihre<br />

Welt leistet der Religionsunterricht einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer solidarischen,<br />

nicht durch Egoismus und Eigennutz gefährdeten Welt und Zukunft von Mensch und Natur<br />

("Schöpfungsauftrag").<br />

FRAGEN UND SUCHEN - FÜR GOTT OFFEN WERDEN<br />

Die "Frage nach Gott" soll "geweckt und reflektiert" (Synodenbeschluß 2.5.3) werden. Die<br />

Kinder sollen ein persönliches Verhältnis zu dem Gott gewinnen, den Menschen zu allen<br />

Zeiten gesucht und gefunden haben, und von dem Jesus als seinem und unserem Vater<br />

gesprochen und Zeugnis abgelegt hat.<br />

Dieser Handlungs- und Erkenntnisbereich thematisiert das Suchen der Menschen nach dem<br />

Ganzen, nach dem Sinn menschlichen Lebens und der Welt ("Fragen und Suchen").<br />

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