Rahmenplan Grundschule Hessen
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Einführung<br />
Gelegenheiten und Formen gemeinschaftlichen Zusammenlebens und -arbeitens wirken der Vereinzelung<br />
und teilweise auch Selbst-Isolierung vieler Kinder entgegen.<br />
Angebote und Maßnahmen der Schulen - auch in Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen<br />
(Verbänden, Kirchen) - unterstützen Familien bei ihren Erziehungsaufgaben.<br />
Der Anspruch auf Gleichberechtigung von Mann und Frau erfordert eine konstruktive Veränderung der traditionellen<br />
Rollen und Verhaltensweisen von Mädchen und Jungen und ein gleichberechtigtes Miteinander<br />
der Geschlechter.<br />
Das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht behinderten Kindern entspricht der gesellschaftlichen<br />
Aufgabe, die Integration von Behinderten zu fördern.<br />
Die Erziehung zu Rücksicht und Mitmenschlichkeit wirkt der unter Existenz- und Konkurrenzdruck wachsenden<br />
Tendenz zu rigoroser Durchsetzung eigener Ziele entgegen.<br />
Der Auftrag, Kinder zum Frieden zu erziehen, erfordert angesichts der Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft,<br />
der Gewaltdarstellungen in den Medien und der Gewalttätigkeiten zwischen Völkern, sie dazu zu befähigen,<br />
Konflikte und persönliche Probleme ertragen oder gewaltfrei bewältigen zu können.<br />
Die Ausbildung von interkulturellem Verständnis und Toleranz gegenüber Fremdem und Fremdartigem erfordert<br />
- insbesondere angesichts der Anwesenheit ausländischer Kinder und in Hinblick auf die europäische<br />
Vereinigung - eine möglichst frühe Begegnung mit fremden Sitten, Gebräuchen und Sprachen.<br />
Die bedrohliche Ausbeutung und Zerstörung der natürlichen Umwelt erfordern die Heranbildung eines vertieften<br />
ökologischen Bewußtseins und verantwortlichen Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen.<br />
Die Anbahnung eines Urteils- und Entscheidungsvermögens und von Verzichtbereitschaft kann Kindern helfen,<br />
den von der Medienwerbung geweckten Konsumwünschen und Lebensansprüchen kritisch zu begegnen.<br />
Die fortschreitendeTechnisierung auch schon in der kindlichen Lebenswelt erfordert eine Intensivierung der<br />
sinnlichen Aufnahmefähigkeit und die Anbahnung eines sinnvollen und verantwortbaren Umgangs mit<br />
technischen Gegenständen.<br />
Die aktive und handelnde Begegnung mit der Umwelt wirkt dem Verlust an unmittelbarer, nicht durch Medien<br />
vermittelter Erfahrung entgegen.<br />
Die zunehmend verplante Freizeit von Kindern erfordert es, ihnen in der Schule Raum und Zeit für Selbstfindung,<br />
Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit zu eröffnen.<br />
Die immer differenzierter und wechselvoller werdenden Lebens- und Berufsaufgaben erfordern eine Erziehung<br />
zu Kreativität, Flexibilität und lebenslanger Lernbereitschaft.<br />
Insgesamt gilt es, auch unter sich verändernden Lebensbedingungen das Selbst- und<br />
Umweltvertrauen der Kinder zu erhalten, ihre Lebens- und Lernfreude, ihre Leistungs-<br />
und Anstrengungsbereitschaft zu unterstützen, ihren Willen zu staatsbürgerlicher und<br />
sozialer Verantwortung zu stärken sowie sie zu befähigen, sich selbst lohnende<br />
Lebensziele zu setzen, sie zu verantworten und zu verwirklichen.<br />
2. Aufbau des <strong>Rahmenplan</strong>s<br />
Getrennt voneinander herausgegebene Pläne für die einzelnen Grundschulfächer können der<br />
Vielfältigkeit und Komplexität des Bildungs- und Erziehungsauftrags der <strong>Grundschule</strong> nur<br />
schwerlich gerecht werden. Daher sind in diesem <strong>Rahmenplan</strong> die fachlichen und<br />
überfachlichen Ziele, Inhalte, Prinzipien und Gestaltungsaufgaben in einen einander bedingenden<br />
Zusammenhang gebracht.<br />
Leitgedanke für Gliederung und inhaltliche Gestaltung des <strong>Rahmenplan</strong>s ist die wechselseitige<br />
Abhängigkeit und Verknüpfung von Erziehung, Unterricht und Schulleben.<br />
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