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Rahmenplan Grundschule Hessen

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Teil C, Fächerübergreifende Aufgabengebiete<br />

1.7 Kulturelle Praxis/ Darstellendes Spiel<br />

Aufgaben und Ziele<br />

Kulturelle Praxis im Bereich von Kunst, Musik, Literatur, Darstellendem Spiel, Tanz usw. sowie<br />

im Bereich von Ausstellungen, Festen und der sozialen Gestaltung des Schullebens ermöglicht<br />

Kindern, ihren Gedanken, Gefühlen, Vorstellungen und Phantasien aktiv Ausdruck zu verleihen.<br />

Sie gewährt Spielraum für Subjektivität und inneres Probehandeln und hält den Blick frei für<br />

Lebensalternativen und Sinngebungen. Kulturelle Praxis gilt in einer <strong>Grundschule</strong>, die sich als<br />

Lebensraum und Lernstätte versteht, als durchgängiges Prinzip und realisiert sich in<br />

fächerübergreifenden Vorhaben - insbesondere der Fächer Deutsch, Kunst, Musik und Sport<br />

(s. Teil B, Fachpläne). Sie berücksichtigt und ermöglicht die ästhetischen Erfahrungen der<br />

Kinder (s. Teil A, 1. <strong>Grundschule</strong> als Ort grundlegender Erfahrungen) und ist ein Aspekt der<br />

Gestaltung von Schule (s. Teil C, 2. Gestaltungsaufgaben).<br />

Inhalte<br />

Darstellendes Spiel als prägnantes Beispiel für Kulturelle Praxis in der <strong>Grundschule</strong> verbindet<br />

sinnlich-körperliches Erleben mit kreativem Gestalten und sozialem und kognitivem Lernen.<br />

Es ist Teil der kulturellen Praxis im Rahmen eines lebendigen Schullebens und bietet sich für<br />

themenbezogene Unterrichtsvorhaben und Projektideen an. Es kann auch seinen Platz in<br />

offenen Angeboten oder Arbeitsgemeinschaften haben.<br />

Vom Darstellenden Spiel sollte nicht immer Spektakuläres wie Aufführungen bei Klassen-<br />

oder Schulfesten, Elternabenden usw. erwartet werden. Vielmehr kommt es darauf an, es zu<br />

einem alltäglichen Element der unterrichtlichen Gestaltung werden zu lassen. Im Vordergrund<br />

steht der Aspekt des Spiels: der spielerische Umgang mit den Elementen des Theaters.<br />

Das Darstellende Spiel fördert die Kreativität des Kindes, indem es Raum gibt für spontanes,<br />

originelles, selbständiges Handeln; es fördert die kognitiven und affektiven Fähigkeiten, indem<br />

es zu Problemlösungen auffordert. Es hilft, mit Konflikten umzugehen und Sensibilität zu<br />

entfalten. Spielen bedeutet Entspannung, Freude am Ausprobieren verschiedener Rollen,<br />

aber auch Bindung an ein Thema, ein Vorhaben, eine Gruppe. Die Mädchen und Jungen<br />

entwickeln soziale Fähigkeiten, indem sie einander helfen, aufeinander zugehen, sich<br />

gegenseitig zuhören, still sein können, Rücksicht nehmen, Kritik ertragen, kritisieren ohne zu<br />

verletzen usw. Darstellendes Spiel trägt insofern wesentlich zu den Zielen des sozialen<br />

Lernens bei.<br />

Darstellendes Spiel realisiert sich fächerübergreifend. Es erfüllt immer auch Ziele der Fächer/<br />

Lernbereiche: des Deutschunterrichts im Umgang mit Sprache und Texten, des Sports im<br />

körperlich-gestischen Ausdruck, des Kunst- oder Sachunterrichts in der Gestaltung von<br />

Kulissen, von Kostümen und Requisiten, von Handpuppen, Masken und Spielfiguren, des<br />

Musikunterrichts durch Tanz- und Liedelemente, des Religionsunterrichts im spierischen<br />

Ausdruck und Verarbeiten von Erfahrungen usw. Für die Zeit seiner Realisierung kann<br />

Darstellendes Spiel zur leitenden Idee eines Unterrichts werden, zu dem alle Fächer ihren<br />

Beitrag leisten.<br />

Kinder sollten vom 1. Schuljahr an schrittweise mit den unterschiedlichen Spielformen des<br />

Darstellenden Spiels vertraut gemacht werden, die aus dem alltäglichen Unterricht erwachsen<br />

und alle Kinder ansprechen sollten. Grundlegende Fähigkeiten wie Beobachten und<br />

Wahrnehmen sowie der Einsatz sprachlicher, mimischer und körperlich-gestischer Mittel<br />

können unter ganzheitlichem Aspekt eingeführt und weiterentwickelt werden.<br />

Die folgende Grafik stellt die einzelnen Bereiche des Darstellenden Spiels mit Beispielen und<br />

Möglichkeiten vor, wie sie schwerpunktmäßig in den fächerübergreifenden Unterricht ein-<br />

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