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Rahmenplan Grundschule Hessen

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Teil C, Gestaltungsaufgaben<br />

Maßnahmen aktiv mitarbeiten und dabei Verantwortung in neuartigen sozialen Bezügen<br />

kennenlernen.<br />

• Wenn die <strong>Grundschule</strong> ihre aktuellen Aufgaben als Lebens- und Erfahrungsraum für Kinder<br />

erfüllen will, muß sie sich auch den Eltern gegenüber öffnen (vgl. HSchG<br />

§ 16). Über die üblichen Elternabende und -gespräche hinaus können vereinbarte<br />

Hausbesuche einen Eindruck vom familiären Hintergrund des Kindes vermitteln und<br />

umgekehrt Unterrichtsbesuche und -mitwirkung der Eltern diesen ein unmittelbares Bild<br />

des schulischen Geschehens geben. Das Organisieren gemeinsamer Unternehmungen<br />

von Eltern, Kindern und Lehrkraft (Bastelnachmittage, Grillfeste) dient dem gegenseitigen<br />

Kennenlernen und damit der guten schulischen Atmosphäre.<br />

• Nicht zuletzt haben Lehrerinnen, Lehrer und Eltern einer Schule in der Schulkonferenz<br />

(vgl. HSchG §§ 128 ff) ein gemeinsames Entscheidungsgremium gewonnen, das jede<br />

einzelne <strong>Grundschule</strong> nach ihren je eigenen Möglichkeiten, Bedürfnissen und<br />

Vorstellungen zu gestalten vermag.<br />

2.2 Elemente der Rhythmisierung<br />

Die Einteilung des Unterrichts in immer gleich lange Zeittakte entspringt schulorganisatorischer<br />

Zweckmäßigkeit. 45-Minuten-Stunden werden aber den individuell unterschiedlichen<br />

Lernrhythmen der Kinder und den wechselnden Lernsituationen kaum gerecht. Daher<br />

ist es eine zentrale Voraussetzung für eine kindgerechte Gestaltung der Schule, daß<br />

Lehrerinnen und Lehrer die Stundentafel flexibel handhaben und den Schulvormittag<br />

altersgemäß rhythmisieren.<br />

Um offene und auch geschlossene Unterrichtsformen angemessen praktizieren zu können,<br />

sind solche Tagesrhythmen und Wochenstundenpläne zu gestalten, die den Kindern<br />

Freiräume für individuelles, selbstgestaltetes und zunehmend eigenverantwortliches Lernen<br />

ermöglichen und gleichzeitig harmonisch eingefügte Frontalarbeitsphasen zulassen.<br />

Wer mit Kindern umgeht, weiß, wie wichtig ihnen die regelmäßige Wiederkehr von vertrauten<br />

Ereignissen und Tätigkeiten zu festen Zeiten ist. Bei Abkehr vom 45-Minuten-Rhythmus<br />

und von einem gefächerten Stundenplan ergibt sich für die Schule dennoch die Aufgabe,<br />

den Schulvormittag für die Kinder klar zu strukturieren und so überschaubar wie möglich zu<br />

gestalten (z. B. mit Tagesplänen). Diese Strukturierung muß den Möglichkeiten des<br />

Kindes, seine Arbeit in die Zeitvorgaben zu fügen, angemessen sein, da vielfach Eingriffe in<br />

das Tun der Kinder (unvermutete Störungen, plötzliches Abbrechen, Antreiben zur Eile usw.)<br />

zu unnötigen Konflikten und zu Störungen der Lernprozesse führen können. Folgende<br />

Rhythmisierungselemente bieten sich an:<br />

• Gleitender Tagesbeginn ist vielen Schulanfängern und -anfängerinnen noch aus dem<br />

Kindergarten bekannt und läßt als "Aufwärmphase" Zeit für individuelle und informelle<br />

Kontakte und frei gewählte Aktivitäten.<br />

• Flexible Einteilung des Schulvormittags in Zeitblöcke von unterschiedlicher Dauer ermöglicht<br />

auf den Lern- und Leistungsrhythmus der Kinder abgestimmte Unterrichtsphasen<br />

und eine harmonische Verknüpfung von zentral gelenktem und individuell<br />

selbstgestaltetem Lernen.<br />

• Tages- und/ oder Wochenpläne, gemeinsame Arbeitsvorhaben und fächerübergreifende<br />

Projekte verlangen von den Kindern, ihre Zeit sinnvoll einzuteilen und zu nutzen<br />

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