Rahmenplan Grundschule Hessen
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2.3.2 Größen<br />
Teil B, Mathematik<br />
Realistische und lebendige Größenvorstellungen bilden sich nur im Aufgreifen und Vermitteln<br />
von Erfahrungen aus dem Alltag und der Umwelt der Kinder. Kinder, die häufig<br />
Alltagsanforderungen wie Busfahren oder Einkaufen bewältigen müssen, besitzen gute<br />
Kenntnisse von Zeitangaben, Münzen und Geldscheinen und haben bereits reale Preisvorstellungen<br />
entwickelt. Durch Lernen in Realsituationen oder im Nachspielen können diese<br />
Kenntnisse für alle Kinder verfügbar gemacht werden.<br />
Im mathematischen Anfangsunterricht werden die bisherigen Erfahrungen der Kinder mit den<br />
Größenbereichen Geld, Längen und Zeit aufgegriffen und weiterentwickelt. In diesen Bereichen<br />
sind die Vorkenntnisse sehr unterschiedlich.<br />
In den beiden ersten Schuljahren werden Größen, Geldwerte, Längen und Zeit behandelt. Die<br />
Erfahrungen der Kinder mit Gewichten und Volumina (Hohlmaßen) können ebenfalls<br />
einbezogen werden. Die Begriffsbildung, die Entwicklung der Größenvorstellung und die<br />
Einführung einiger genormter Maßeinheiten stehen dabei im Vordergrund. Diese Vorkenntnisse<br />
werden in den nächsten Schuljahren aufgegriffen, vertieft, erweitert und systematisiert.<br />
Im Größenbereich Längen stehen zunächst Begriffe wie "länger, kürzer, größer, kleiner, dicker,<br />
dünner, breiter, tiefer, höher als.." im Mittelpunkt und werden durch Vergleichen geklärt und<br />
gesichert. Das Verständnis des Messens, des Zusammenhangs von Maßzahl und<br />
Meßeinheit sowie die Einsicht in die Notwendigkeit und den Aufbau genormter Maßeinheiten<br />
werden in handlungsorientierten und gestuften Lernsequenzen grundgelegt. Die Bereiche Uhr<br />
und Kalender eignen sich besonders für fächerübergreifendes Arbeiten (s. Teil B, 3. Sachunterricht).<br />
Insgesamt stehen Aufgabenstellungen im Vordergrund, die die Kinder zum Entdecken<br />
mathematischer Zusammenhänge, zum Spielen, Beschreiben oder bildhaften Darstellen<br />
anregen. Eine wichtige formale Aufgabe ist das übersichtliche Aufschreiben der Arbeitsschritte.<br />
Auch im 3./4.Schuljahr ist zu berücksichtigen, daß die außerschulischen Erfahrungen der<br />
Kinder in den genannten Bereichen sehr unterschiedlich sind. Es ist immer noch nicht für alle<br />
Kinder selbstverständlich, einzukaufen, Strecken abzumessen, die Uhrzeit von der Analoguhr<br />
abzulesen oder Zeitspannen zu bestimmen. Deshalb muß viel praktisch gehandelt und die<br />
außerschulische Umwelt (öffentliche Einrichtungen, Läden, Betriebe) soweit wie möglich<br />
einbezogen werden, um die Situation überschaubar und realitätsnah zu gestalten.<br />
Neue Inhalte bekannter Bereiche der beiden letzten Schuljahre sind die Einheiten Kilometer und<br />
Millimeter mit ihren Abkürzungen km bzw. mm, bei den Zeitspannen die Sekunde und das<br />
genaue Ablesen der Uhrzeit, Bruchteile von Größenangaben und Umgang mit<br />
Maßstabangaben.<br />
Als neue Größenbereiche werden Gewichte (Gramm, Kilogramm, Tonne) und Fassungsvermögen<br />
(Liter und Milliliter) erarbeitet. Die methodische Stufung der Begriffsbildung ist genauso<br />
aufgebaut wie bei den bereits behandelten (vgl. 1./2.Schulj.)<br />
Die Kommaschreibweise bei Geldbeträgen und Längenangaben wird nicht als Dezimalschreibweise<br />
eingeführt, sondern als Sortentrennung. Methodisch bietet sich die Einführung<br />
über die Stellentafel an. Mögliche Sprechweisen sind: "1 Mark fünfzig" und "1 Mark fünfzig<br />
Pfennige".<br />
Häufig sollen die angegebenen Zahlen gerundet und damit überschlagsmäßig gerechnet<br />
werden. Das Bestimmen und Darstellen von Geldbeträgen soll vorzugsweise mit Spielgeld und<br />
mit Hilfe der Stellentafel geschehen. Das gleiche gilt für das Bezahlen und Herausgeben sowie<br />
für kombinatorische Aufgabenstellungen wie: "einen Betrag mit möglichst wenig Münzen<br />
legen", "einen Betrag mit vier Münzen suchen" usw.<br />
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