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Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF

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modell sind, ist hier Verhalten nur begrenzt beeinflussbar und vorhersagbar.<br />

Es geht also um die Schaffung von Möglichkeitsräumen, die<br />

wir Kreative Felder nennen.<br />

Für die Initiierung von wirksamen Veränderungsprozessen in Organisationen<br />

erfordert dies ein verändertes Führungsverständnis:<br />

– Führung wird als eine wirksame Beziehung zwischen Führern und Geführten<br />

verstanden.<br />

– Reale Veränderungen werden beabsichtigt.<br />

– Die gegenseitigen Absichten werden permanent reflektiert (Fischer/<br />

Schratz 1999, S. 182 ff.).<br />

Führung als wirksame Beziehung, die <strong>Ein</strong>fluss ausüben und überzeugen<br />

will, braucht mehr als rationale Argumente und Begründungen. Ohne besondere<br />

Führungseigenschaften wie Charisma, Gruppenfähigkeit, kommunikatives<br />

Know-how, Persönlichkeit und soziale Sensibilität kann keine<br />

wirksame Beziehung entstehen. Freiheit und Autonomie sind Nährböden<br />

für wirksame Beziehungen, wobei beides ständig neu ausgehandelt wird<br />

und durch eine Balance im sozio-dynamischen Gleichgewicht neu gefunden<br />

werden muss (Fischer/Schratz 1999, S. 182 ff.).<br />

Die hohe Bedeutsamkeit einer Balance im sozio-dynamischen Gleichgewicht<br />

einer Gruppe (eines Teams) wird für die Entwicklungs- und Arbeitsfähigkeit<br />

einer “Organisation” nachvollziehbar, wenn man das von Bion<br />

vorgelegte psychodynamische Gruppenmodell zu Grunde legt (Bion<br />

2001). Danach bewegt sich eine Gruppe innerhalb einer dynamischen<br />

Dreiheit zwischen den sich widerstrebenden Faktoren (1) Individuelle Bedürfnisse<br />

einzelner Gruppenmitglieder (hier: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter),<br />

(2) Gruppenkultur (Arbeitsfähigkeit der Gruppe) (3) Gruppenmentalität.<br />

Unter Gruppenmentalität versteht Bion ein Sammelbecken aller<br />

unausgesprochenen Annahmen in der Gruppe und Beiträge, die anonym<br />

beigesteuert werden (Bion 2001, S. 36 ff.).<br />

In aller Kürze sind wenigstens zwei Dinge für unsere Überlegungen von<br />

Interesse. <strong>Ein</strong>mal die Tatsache, dass die Arbeitsfähigkeit einer Gruppe<br />

und Gruppenkultur nicht vorausgesetzt werden kann, sie ist stets bedroht<br />

vom “Überschwappen” der Gruppenmentalität (zu erkennen an<br />

verbalen Markern, die in der OE-Literatur als “Killerphrasen” bekannt geworden<br />

sind) und der Dominanz individueller Bedürfnisse. Zweitens können<br />

neue Entwicklungen und Arbeitsfähigkeit nur initiiert werden, wenn<br />

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