Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
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es gelingt, einerseits individuelle Bedürfnisse zu stärken (Bedürfnisse<br />
und Interessen <strong>Ein</strong>zelner wahrnehmen und ihnen Raum geben, Akzeptanz,<br />
Wertschätzung, verlässliche Strukturen für <strong>Ein</strong>zelne schaffen), andererseits<br />
über ein hohes Maß an Transparenz, Partizipationsmöglichkeiten<br />
und wirksamer Kommunikation (Garz 2000) Strukturen aufzubauen,<br />
die verhindern, dass die Gruppenmentalität zum dominanten Merkmal<br />
der Selbstorganisation des Kollegiums wird.<br />
Evolutionäre Personal- und Organisationsentwicklung<br />
Als erkenntnistheoretische Grundlage unseres Ansatzes der Evolutionären<br />
Personal- und Organisationsentwicklung (EPOS) wählen wir <strong>Konzept</strong>e<br />
der Evolutionstheorie.<br />
Personalentwicklung kann demnach dann als ein Evolutionsprozess modelliert<br />
werden, wenn er dadurch gekennzeichnet ist, dass ständig Varietäten<br />
(Möglichkeitsräume, Aufbrechen von Routinen, alternative Methoden<br />
und <strong>Konzept</strong>e etc.) erzeugt werden. Die Mutationen, die dem Selektionsdruck<br />
standhalten, werden gespeichert und wieder angewandt. Das<br />
heißt, es setzen sich nur diejenigen Neuerungen durch, die sich im Alltag<br />
der Institution bewähren, die also z. B. die Effizienz verbessern, Arbeitserleichterung<br />
bringen und die Arbeitszufriedenheit steigern, das Klima<br />
verbessern, Sinn machen etc.<br />
PE-Prozesse können nun daraufhin analysiert werden, auf welche Weise<br />
Mutationen des Bestehenden zustande kommen, welchem Bewährungsdruck<br />
sie ausgesetzt werden und wie sie wo unter welchen förderlichen<br />
Bedingungen gespeichert werden. Diesem Prinzip folgend, sind<br />
zunächst alle erdenklichen Maßnahmen (= Varietäten) möglich. Diese anfängliche<br />
Offenheit, die an Willkürlichkeit denken lässt, wird im nächsten<br />
Schritt bereits eingeschränkt: ,,Nur das hat Bestand (wird bewahrt und<br />
angewandt), was Interessen bedient und dem Selektionsdruck standhält."<br />
(Neuberger 1991, S. 65)<br />
Durch die komplexe, dynamische Struktur einer Organisation ist es nicht<br />
vorhersehbar, welche Faktoren sich an welcher Stelle äußern und die<br />
PE-Arbeit vielleicht behindern könnten; langfristige Planungen sind unmöglich.<br />
Deshalb fordert der evolutionäre Ansatz eine Abkehr von ,,einer<br />
langfristig konzipierten, zentralistisch gesteuerten und im einzelnen beherrschten<br />
PE" (Neuberger 1991, S. 66); statt auf einen ,,Meisterplan" zu<br />
setzen, muss PE elastisch und flexibel genug bleiben, um auf unvorhergesehene<br />
Konstellationen schnell reagieren zu können<br />
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