Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
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Die Identifikation und Akzeptanz von Problemlagen und Schwierigkeiten,<br />
die eine Bearbeitung bzw. Lösung/Entwicklung auf individueller wie organisationaler<br />
Ebene erfordern, war demzufolge eine wichtige Voraussetzung<br />
<strong>zur</strong> Bildung und Arbeit der Lernwerkstatt. Der Lernbedarf wurde<br />
also einerseits von den Mitarbeitern erkannt und thematisiert sowie von<br />
der Organisation (der Gemeinschaft aller Mitarbeiter und Führungskräfte)<br />
anerkannt und legitimiert. Andererseits gab es Mitarbeiter, die sich<br />
selbstverantwortlich für die Bearbeitung der Themen engagieren wollten<br />
und dazu auch den “Auftrag” bzw. die Legitimation der Organisation erhielten.<br />
Die Teilnehmer der Lernwerkstatt<br />
Die Teilnahme der Mitarbeiter an der Lernwerkstatt folgte dem Prinzip<br />
der Freiwilligkeit und Selbstmotivation. Durch den “Auftrag” der Organisation<br />
ergab sich allerdings auch unweigerlich eine gewisse Verpflichtung<br />
bzw. Verantwortung für die Bearbeitung der Themenfelder. Diesen<br />
Aspekt verbanden die Werkstatt-Teilnehmer für sich selbst mit dem Prinzip<br />
der Selbstverantwortung für den Prozess. Beide Prinzipien der Teilnahme<br />
wurden gemeinsam vereinbart und später auch in “Spielregeln”<br />
der Zusammenarbeit festgehalten (vgl. Abb. 18, S. 81).<br />
Die Werkstatt-Teilnehmer stellten im Verlauf ihrer gemeinsamen Arbeit<br />
und in den Werkstatt-Workshops bald fest, dass es wichtig ist, in einem<br />
“festen” Teilnehmerkreis zu arbeiten. Fehlende bzw. wechselnde Teilnehmer<br />
störten zum Teil die Anschlussfähigkeit im Arbeits- bzw. Lernprozess.<br />
Auch dazu wurde gemeinsam eine Vereinbarung getroffen: “Absprachen<br />
und Termine werden eingehalten” (vgl. Abb. 18, S. 81).<br />
Die inhaltliche Arbeit der Lernwerkstatt profitierte entscheidend von der<br />
“bunten” Mischung der Teilnehmer, die für Mitarbeiter in der beruflichen<br />
Weiterbildung typisch ist: Pädagogen mit entsprechender Qualifikation<br />
sowie Fachspezialisten aus allen Bereichen, die zum Teil kaum über pädagogische<br />
Grundkenntnisse verfügen bzw. sich selbstorganisiert entsprechendes<br />
Wissen angeeignet haben. Diese interdisziplinäre Mischung<br />
sowie die <strong>Ein</strong>beziehung auch von Funktionsträgern und Führungskräften<br />
der mittleren Ebene in die Lernwerkstatt bereicherte und<br />
unterstützte die Werkstattarbeit. Die unterschiedlichen Kompetenzen,<br />
Erfahrungen, Werte, Sichtweisen usw. der Teilnehmer halfen, Reflexionsprozesse<br />
zu vertiefen sowie Selbstverständlichkeiten und Routinen<br />
aufzudecken. Unterschiedlichkeit und Differenz erwiesen sich hier als<br />
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