Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Lernen war also nicht etwas völlig Neues. Zum Selbstbild der Organisation<br />
gehörte es auch, dass die Mitarbeiterinnen permanent ihre Kompetenzen<br />
an den Wandel der Informationstechnologie (selbst-)lernend anpassen.<br />
Im Nachfolgenden wird beschrieben, wie allmählich im Laufe<br />
des Projekts diesbezüglich eine neue, auf die Projektwirklichkeit bezogene<br />
Sicht entstanden ist. Geschäftsführerin und Mitarbeiterinnen erkannten,<br />
dass das bisher praktizierte individuelle selbst gesteuerte Lernen der<br />
Mitarbeiterinnen nicht selbst organisiertes Lernen ist.<br />
In dem Projekt trafen zu Beginn zwei Sichtweisen von Lernen aufeinander:<br />
die Sichtweise der Lernbegleitung und die der Organisation. 8 In der<br />
Startphase ging es den Beraterinnen zunächst darum, die Sichtweisen<br />
der Organisation zu erkunden. Die aus den Interviews mit Mitarbeiterinnen<br />
und mit der Geschäftsführerin gewonnenen Informationen spiegelten<br />
sie dem Gesamtteam auf dem Startworkshop <strong>zur</strong>ück, um einen Prozess<br />
des gemeinsamen Aushandelns zu ermöglichen. Dieser Prozess<br />
des Aushandelns ist aus Sicht der Beraterinnen für selbst organisierte<br />
Lernprozesse von großer Bedeutung. Er war auch nicht mit den ersten<br />
Treffen am Projektbeginn abgeschlossen. Es hat sich vielmehr die Erkenntnis<br />
durchgesetzt, dass Aushandlungsprozesse permanent eine Rolle<br />
spielen, wenngleich sich die Fragestellungen und die Fähigkeiten, den<br />
Prozess kooperativ zu steuern, verändern. In der Kontraktphase ist dieser<br />
Annäherungs- und Klärungsprozess besonders sensibel, weil es gleichzeitig<br />
darum geht, Vertrauen aufzubauen, um Arbeitsbeziehungen herzustellen.<br />
Gleich zu Beginn beim Startworkshop wurde für die Beraterinnen ersichtlich,<br />
dass die im Projektantrag beschriebene Lernarchitektur (das Projektdesign<br />
sollte von KOBRA schon für den Zeitraum von zwei Jahren vorausgedacht<br />
werden) sich als nicht anschlussfähig an das FCZB erwies. 9<br />
Aus Sicht der Beraterinnen ist das FCZB die Auftraggeberin der kontinuierlich<br />
zu vereinbarenden Beratungsleistungen. Die Geschäftsführerin<br />
und die Mitarbeiterinnen schlugen monatlich stattfindende Workshops<br />
8 Zur Lernbegleitung gehören zwei Beraterinnen, eine davon in der zusätzlichen Funktion<br />
der Projektleitung.<br />
9 Der Projektantrag hatte für die Arbeit an der Entwicklungsaufgabe E-Learning/selbst gesteuertes<br />
Lernen eine Entwicklungsgruppe vorgeschlagen, die die Delegation der Entwicklungsaufgabe<br />
an eine Projektgruppe bedeutet hätte. Das war nicht anschlussfähig.<br />
Alle Beteiligten (QUEM, KOBRA, FCZB) stimmten darin überein, dass der Projektantrag<br />
in dieser Hinsicht modifiziert werden muss.<br />
18