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Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF

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4. Das Prinzip Partizipation konsequent realisieren<br />

<strong>Ein</strong>e zentrale Ursache der Krise unserer Institutionen und Organisationen<br />

besteht in der mangelnden Berücksichtigung des im jeweiligen Feld vorhandenen<br />

Wissens der Mitarbeiter. Der wesentlichste Hebel für nachhaltig<br />

wirksame Change-Prozesse besteht daher in der schrittweisen Erweiterung<br />

der Möglichkeiten echter Partizipation bis hin zu Förderung von<br />

weitgehender Autonomie.<br />

In den meisten Organisationen ist hier ein massiver Widerstand sowohl<br />

von der Führung, die einen Macht- und Kontrollverlust befürchtet, wie<br />

von der Basis zu erwarten, die sich oft überfordert fühlt und es erst lernen<br />

muss, das Prinzip Verantwortlichkeit auszufüllen.<br />

Diesem Widerstand steht die Erfahrung aus gelungenen Change-Prozessen<br />

gegenüber, dass durch Partizipation Führungskräfte entlastet werden<br />

und darüber hinaus sowohl die Qualität der Arbeit wie auch die Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter gesteigert werden.<br />

5. Offen für die Eigendynamik des Systems sein<br />

Veränderungsprozesse der hier beschriebenen Art sind nicht linear oder<br />

top-down steuerbar. Sie entwickeln eine schwer vorauszusehende und<br />

nur begrenzt beeinflussbare Eigendynamik. Change-Agents sind Kristallisationskerne<br />

im Feld (Burow 1999, 2000), die als erste präzise die Notwendigkeiten<br />

des Wandels spüren und in Worte fassen und so andere<br />

Personen anziehen. Sie kreieren damit Entwicklungsfelder, Veränderungsfelder,<br />

die wir als “Kreative Felder” bezeichnen.<br />

Wandel ist stets ein autopoietischer, sich selbst steuernder Prozess, der<br />

in Entwicklungsstrudel münden kann, aus denen Entwicklungssprünge<br />

resultieren. Dieser sprunghafte Wandlungsprozess kann nur begrenzt<br />

“verwörtert” oder gar in Form allgemeiner Entwicklungsgesetze beschrieben<br />

werden. Erst im Nachhinein kann man die den Wandel auslösenden<br />

und bestimmenden Momente (Umschlagpunkte) nachzeichnen.<br />

Diese <strong>Ein</strong>sicht erfordert den Abschied von sozialtechnologischen Steuerungsillusionen,<br />

die noch immer das Handeln der Verantwortlichen in Politik<br />

und Wirtschaft bestimmen.<br />

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