Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
-berater betrachtet, die u. a. im Kern ihrer Tätigkeit eine vorbereitete<br />
und gestaltete Lernumgebung arrangieren. Hier finden dann für die<br />
Kinder und Jugendlichen in hohem Maße Formen und Ansätze selbst<br />
gesteuerten und selbst organisierten Lernens statt, d. h. die Erzieherinnen<br />
und Erzieher müssen auch auf unterschiedliche, der kindlichen<br />
Neugierde und den kindlichen Forscherdrang entsprechende Anforderungen<br />
reagieren. Sie müssen oft “unerwartete” Alltagssituationen erfassen<br />
und diese mit den Kindern zusammen in Formen lebendigen<br />
Lernens umwandeln. Die meisten pädagogischen <strong>Ein</strong>richtungen sind<br />
geprägt durch projektorientiertes Arbeiten.<br />
– Auf Grund einer sich rasch verändernden Umwelt bzw. Arbeitswelt<br />
und die damit häufig verbundene flexiblere Arbeitszeiten für die Eltern,<br />
müssen sich auch die meisten <strong>Ein</strong>richtungen auf diese Herausforderungen<br />
(z. B. Bring-, Aufenthalts- und Abholzeiten) einstellen.<br />
Somit wiedersprechen die verschulten Lern- und Organisationsformen in<br />
der beruflichen Aus- und Weiterbildung den sich anschließenden Arbeitsbedingungen<br />
und den damit verbundenen pädagogischen <strong>Konzept</strong>ionen<br />
drastisch.<br />
Die Kritik, dass der Wissenserwerb z. B. im Bereich Sozialpädagogik und<br />
auch in den anderen beruflichen Ausbildungs- und Weiterbildungseinrichtungen<br />
zu “verschult” sei, ist nicht neu, wobei es im Schulzentrum Silberburg<br />
auch einige projektorientierte und fächerübergreifende Ansätze<br />
gab. Auch der Ansatz, eher “handlungs- und projektorientiert” als “lehrerzentriert”<br />
zu arbeiten, fand langsam <strong>Ein</strong>zug in die Unterrichtsarrangements.<br />
Dennoch: Als Außenstehendem bzw. neu <strong>Ein</strong>tretendem in das<br />
System “Schulzentrum Silberburg” wurde dem neuen Pädagogischen<br />
Leiter im Jahre 2000 schnell klar, dass die Ausbildung auch hier sehr<br />
“verschult” organisiert war. Dies zeigt sich u. a. im detaillierten Fächerkanon<br />
der Erzieherausbildung. Die damalige Lernkultur war stark geprägt<br />
vom isolierten “Fächerdenken”, wie Deutsch, Kinder- und Jugendliteratur,<br />
Spiel, Didaktik und Methodik der Sozialarbeit, Pädagogik, Psychologie,<br />
Bildende Kunst, rhythmisch musikalische Erziehung usw. und u. a. in<br />
der hohen Anzahl der vorgeschriebenen Klausuren.<br />
Aus dieser Situation heraus ergaben sich für den neuen Pädagogischen<br />
Leiter schwerpunktmäßig folgende Fragen:<br />
– Wie sollen traditionell ausgebildete Erzieher in ihrem zukünftigen Berufsalltag<br />
auf einmal situationsorientiert und als Lernberater bzw. als<br />
97