Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
– Deutungsmuster und Hypothesen einzelner Personen,<br />
– personale Merkmale, Beziehungen und Entwicklungen,<br />
– Kommunikationsstruktur und Kommunikationsstil.<br />
Im Laufe des Gestaltungsprojektes wurde bestätigt, dass über die Kommunikationsstrukturen<br />
und die Kommunikationsprozesse die zentralen<br />
Veränderungsprozesse initiiert wurden.<br />
Da das Gestaltungsprojekt ein von der Geschäfts- und Schulleitung initiiertes<br />
Top-down-Projekt war und weil der Pädagogische Leiter gerade<br />
erst in der Organisation begonnen hatte, war die Reaktion des Kollegiums<br />
insgesamt sehr verhalten. Das Engagement, sich auf das Projekt<br />
einzulassen, war zu Beginn nicht sehr ausgeprägt. Von der Geschäftsleitung<br />
und dem neuen Pädagogischen Leiter wurde zu Beginn immer wieder<br />
auf die Freiwilligkeit der Teilnahme hinsichtlich des Projektes verwiesen.<br />
Allerdings – und dies wurde ebenfalls sehr klar kommuniziert – hatten<br />
die Lehrkräfte, die Interesse bekundeten, im Rahmen dieses Gestaltungsprojektes<br />
etwas auszuprobieren, ebenso einen klaren Rückhalt. Es<br />
gab eine interne Regel, die lautete: “Verändern geht vor bewahren.”<br />
Wenn also jemand etwas Neues ausprobieren wollte, so hatte er die Gewissheit,<br />
dass er nicht durch “Bewahrer” in seinem proaktivem Verhalten<br />
behindert würde. Dies war für viele Lehrkräfte das Signal, wirklich<br />
Neues auszuprobieren. Sie hatten die Sicherheit, wenn sie sich engagierten,<br />
dass sie eine sehr hohe Selbstwirksamkeit entfalten konnten. Dies<br />
führte dazu, dass sich über die Hälfte des Kollegiums nach nur kurzer Zeit<br />
hoch engagiert in das Projekt einbrachte.<br />
Des Weiteren zeigte sich vor allem in Phasen der Irritationen und aufkommenden<br />
Konflikte, dass das Prinzip der Handlungsleitenden Orientierungen<br />
zum Tragen kam. Dadurch veränderte ich die Kommunikationsstruktur<br />
dahingehend, dass im Konfliktfalle die Sachlage nicht personifiziert<br />
wurde und die Suche nach dem “Schuldigen” losging, sondern<br />
ständig konstruktive und lösungsorientierte Aspekte in den Vordergrund<br />
rückten.<br />
Entscheidend wurde der Prozessverlauf durch die Kommunikationsstrukturen<br />
geprägt. So wurde vom Pädagogischen Leiter in hohen Maße das<br />
informelle Gespräch gesucht und immer wieder nach dem persönlichen<br />
Stand und dem persönlichem Erleben gefragt. Wichtig hierbei: Es wurde<br />
nicht auf der Ebene von Ist-Soll-Diskrepanzen kommuniziert – da dies bei<br />
den betroffen Personen sehr häufig Defizitgefühle verursacht, sie sich<br />
110