Kompetenzorientierte Lerngestaltung - Ein Konzept zur ... - ABWF

Das SOL-Projekt hatte wirksam zur Lösung eines Organisationsproblems
beigetragen. Der Fokus der Aufmerksamkeit war die Organisation und
das Lernen der Personen hat wenig Raum erhalten. Die Steuergruppe
kam deshalb zu der Einschätzung, dass das letzte halbe Jahr durch die
Strukturfrage geprägt war und dass es nach der Auswertung des Online-Coaching
im Rahmen der Workshops keine weiteren Möglichkeiten
zur persönlichen Selbstreflexion gab. Die Mitglieder der Steuergruppe
versicherten sich gegenseitig, wie wichtig die Fähigkeit zur Selbstreflexion
ist. Sie ist für das selbst organisierte Lernen wichtig und auch für das
Wissensmanagement zentral. Die Mitglieder der Steuergruppe verstanden
darunter, die Fähigkeit sich selbst zu beobachten und sich mit sich
selbst reflexiv auseinander zu setzen. Dieser Aspekt sollte bei den zukünftigen
Workshops im Gesamtteam eine Rolle spielen.
2.3 Methoden – Der Workshop Selbstreflexion
Der Workshop Selbstreflexion wird hier vorgestellt, um das methodische
Vorgehen der Lernbegleitung darzustellen. Das selbst organisierte Lernen
hat keine eigene Methodik und die Leser werden im Folgenden auch
bekannte Methoden aus der Beratung oder aus dem selbstreflexiven
Lernen finden.
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion wird lebensgeschichtlich erworben. Ob
selbstreflexives Lernen praktisch möglich ist, wird nicht von der Lernmethode
beeinflusst. Ob es dazu kommt, hängt vielmehr von der persönlichen
Bereitschaft der Lernenden und von den Normen der Organisation
bzw. des Lernkontextes ab. Deshalb beginnt die Beschreibung des methodischen
Vorgehens mit einer konkreten Lernerfahrung aus dem
SOL-Projekt, die einen Eindruck von dem vermitteln soll, was den Mitarbeiterinnen
möglich war.
Im ersten Jahr des SOL-Projekts hatten die Mitarbeiterinnen einige Monate
virtuell in einem Online-Coaching zu webgestütztem Lehren und
Lernen gelernt (vgl. 2.2.2). In der Auswertung erhielt folgendes Ereignis
besondere Aufmerksamkeit:
– Eine Arbeitsgruppe hatte ihr Arbeitsergebnis der Coach als E-Mail gesendet
und eine aus ihrer Sicht demotivierende Antwort erhalten. Die
Coach hatte ein anderes Arbeitsergebnis erwartet und der Gruppe vorgeschlagen,
erst einmal ihr Feedback abzuwarten, bevor sie weiterarbeitet.
Daraufhin hatte die Gruppe gänzlich aufgehört zu arbeiten, ob-
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