Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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6.2 Stationäre detaillierte Strömungsanalyse im Diffusorkanal<br />
1. Durch das Abdrehen der Diffusorschaufeln bleiben Hinterkanten stehen. Diese haben<br />
im Abdrehradius einen Anteil von 26.8 % der Gesamtfläche. Die Strömung ist<br />
dementsprechend einer plötzlichen Querschnittserweiterung ausgesetzt. Die entstehenden<br />
Nachlaufdellen mischen sich mit der Hauptströmung aus. Dadurch reduziert<br />
sich die Radialkomponente der Geschwindigkeit. Der Strömungswinkel relativ<br />
zum Umfang wird flacher.<br />
2. Die Strömung am neuen Diffusoraustritt, also dem Abdrehradius, ist inhomogen.<br />
Die Ablösung mischt sich ebenfalls mit der Hauptströmung aus. Dies scheint nicht<br />
erst ab dem Abdrehradius zu geschehen, sondern schon im Diffusorkanal, angefangen<br />
am Beginn des hinteren Messfensters in Abb. 6.5.<br />
3. Nach der Querschnittserweiterung mischt sich die Strömung immer weiter aus. Im<br />
hinteren Teil des schaufellosen Diffusors nähert sich der Strömungsverlauf unter<br />
Berücksichtigung der Ausmischung und von Reibungseffekten einer logarithmischen<br />
Spirale an.<br />
Durch diese Effekte ist die Umlenkung der Strömung durch den gekürzten Diffusor geringer<br />
als in der nominalen Konfiguration. Der Austrittswinkel wird um 20 ◦ flacher. Die<br />
Konsequenzen für die stromab liegende Beschaufelung wird anhand von Dreilochsondenmessungen<br />
in Kap. 6.2.4 näher beschrieben.<br />
6.2.2.3 Vergleich der PIV-Messungen im vorderen Bereich des Diffusorkanals<br />
Im Halsquerschnitt des Diffusors wurden beim Vergleich der Messungen im throat-<br />
Fenster bei gekürzter zu nominaler Diffusorkonfiguration (Abb. 6.5 zu Abb. 6.6) keine<br />
Geschwindigkeitsänderungen bei 90 % Kanalhöhe in der Nähe der Frontwand des Diffusors<br />
gemessen. In der mittleren Ebene und bei 10 % Kanalhöhe zeigen die Messungen<br />
im gekürzten Diffusorfall eine Geschwindigkeitserhöhung von 0 − 5%.<br />
Die Messungen im mittleren Fenster ergeben im Vergleich für die kurze Diffusorversion<br />
eine erhöhte Geschwindigkeit von 0 − 5 % in der Ebene bei 90 % Kanalhöhe. Die Differenzen<br />
in den beiden anderen Ebenen sind größer. Während die Geschwindigkeit in<br />
der mittleren Ebene um −10 % zurückgeht, erhöht sich die Geschwindigkeit um diesen<br />
Prozentsatz von +10 % in der Ebene bei 10 % Kanalhöhe. Bei der Analyse der Messergebnisse<br />
muss die absolute Messunsicherheit des PIV-Systems von ±3 % berücksichtigt<br />
werden (siehe Anhang A.2.3). Die Unterschiede im Throat-Fenster könnten darauf zurückzuführen<br />
sein.<br />
Weiterhin wird in der vorliegenden Studie die These aufgestellt, dass die Änderung der<br />
Ablösephänomene im hinteren Diffusorbereich einen Stromaufeffekt in den vorderen Be-<br />
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