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Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University

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2 Diffusorsysteme für Radialverdichter in Triebwerken<br />

Reeves (1977) kann dadurch begründet werden, dass in diesem Fall die flachere Wake<br />

inzidenzfrei die Diffusorvorderkanten anströmt. Der in diesem Fall inzidenzbehaftete Jet<br />

hat eine druckseitige Vorderkantenablösung zur Folge, die fluktuierend durch die Wake<br />

wieder abschwimmt.<br />

Diffusoren in Radialverdichtern weisen bis zu 15 % höhere c p -Werte auf als solitär vermessene<br />

Diffusoren. Dieser höhere Druckrückgewinn kann mit der instationären Anströmung<br />

erklärt werden. Eine etwaige Ablösung wird energetisiert, wodurch der Ablösepunkt verschoben<br />

wird (Dean (1976)).<br />

Weiterhin ist der relative radiale Abstand r 22 /r 21 ein wesentlicher Parameter bei der<br />

Diffusoraerodynamik. Der Impeller und der Diffusor sind gekoppelt durch Abströmung<br />

bzw. Stromaufwirkung. Außerdem finden im schaufellosen Raum umfangreiche verlustbehaftete<br />

Ausmischungsvorgänge statt. Deswegen werden in Triebwerken aufgrund des<br />

höhreren Wirkungsgrades und der Kompaktheit kleine radiale Abstände angestrebt. Als<br />

sinnvolle Werte werden hier r 22 /r 21 =1.06 − 1.1 genannt. Dabei muss auch die Schwingungsbelastung<br />

der Impellerschaufeln beachtet werden. Gould et al. (2007) gibt an, dass<br />

die instationäre mechanische Belastung bis zu 3.5-mal höher sein kann als die stationäre<br />

(siehe hierzu auch die Untersuchungen von Smythe (2004) und Cukurel et al. (2010)).<br />

Schließlich gibt es in der Literatur gegensätzliche Meinungen, ob die Instationarität in<br />

die Auslegung mit einfließen sollte. Peeters und Sleiman (2000), Liu und Hill (2000),<br />

Ziegler (2003) und Grates (2009) propagieren, dass lediglich instationäre Simulationen<br />

die Strömung in Radialverdichterstufen mit beschaufelten Diffusoren richtig abbilden.<br />

Vor allem durch die Modellierung der Mischungsebene ergeben sich große Abweichungen.<br />

Demgegenüber konnten stationäre Simulationen gute Ergebnisse liefern (Wallis et al.<br />

(2002), Srivastava et al. (2004), Roberts und Steed (2004) und Kunte et al. (2013)). Die<br />

integralen Kennwerte der Radialverdichterstufe wurden dabei gut getroffen. Abschließend<br />

lässt sich festhalten, dass der erhöhte Aufwand durch instationäre Simulation einen<br />

Kompromiss erfordert. Eine Bewertung des Einflusses der Instationarität auf die Auslegung<br />

ist in jedem Fall erforderlich, muss jedoch nicht für jede Parametervariation<br />

durchgeführt werden.<br />

2.2 Stand der Forschung beim Pipe Diffusor<br />

Der Röhrendiffusor, wie schon zuvor Englisch Pipe Diffusor genannt, ist eine Unterart<br />

des beschaufelten Diffusors in einer Radialverdichterstufe. In Abb. 2.3 ist auf der rechten<br />

Seite der Querschnitt durch einen Pipe-Diffusor dargestellt. Im Unterschied zum<br />

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