Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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5.2 Kennfelder zur Parametervariation<br />
ben, werden in der vorliegenden Studie alle Detailuntersuchungen bei A100 dargestellt.<br />
Die Messdaten zu den anderen Betriebspunkten sind in den Datensätzen hinterlegt.<br />
5.2 Kennfelder zur Parametervariation<br />
5.2.1 Impeller Schaufelspaltvariation<br />
Der in der vorliegenden Studie verwendete Impeller ist ohne Deckband ausgelegt. Der<br />
dadurch entstehende Schaufelspalt zwischen Schaufelspitze und Gehäuse hat einen Einfluss<br />
auf das Betriebsverhalten der Radialverdichterstufe. Dieser Zusammenhang wurde<br />
in der vorliegenden Studie experimentell gemessen und daraus ein empirischer Zusammenhang<br />
erstellt. Die Vorgehensweise im Prüfstand ist in Kap. 3.1.2 beschrieben.<br />
In Abb. 5.2 sind die 100 %-Drehzahllinien bei axialen Impellerschaufelspalten von 0.25<br />
bis 0.65 mm dargestellt. Sowohl das Druckverhältnis auf der linken Seite als auch der<br />
Wirkungsgrad auf der rechten Seite verschieben sich bei erhöhtem Spalt zu kleineren<br />
Werten. Die Form und die Krümmung der Drehzahllinien bleibt jedoch identisch. Der<br />
Sperrgrenzmassenstrom reduziert sich um −1 % bei einer Vergrößerung des Spaltes um<br />
160 % von 0.25 auf 0.65 mm. Das Druckverhältnis π norm sinkt im Auslegungspunkt bei<br />
konstantem normierten Massenstrom von 1 um −1.14 %. Weiterhin sinkt der isentrope<br />
Wirkungsgrad um 0.9 %-Punkte.<br />
Die Messpunkte in den Kennfeldern aus Abb. 5.2 wandern jeweils bei Vergrößerung<br />
des Spaltes entlang einer Drosselkurve auf die entsprechende Drehzahllinie. Die Ursache<br />
liegt darin, dass die Messungen mit konstanter Drosseleinstellung vorgenommen<br />
wurden. Letzteres war möglich, weil die Magnetlagerung nach Kap. 3.1.2 die axiale Verschiebung<br />
des Impellers und damit die Variation dessen Schaufelspaltes im laufenden<br />
Betrieb zulässt. Durch diese Maßnahme wurde zusätzlich die Messunsicherheit reduziert.<br />
Nach Kap. 3.3.2 wurde die relative Messunsicherheit für den Wirkungsgrad zu ±0.2%<br />
errechnet. Dies liegt bereits im Bereich der in dieser Messreiche gemessenen Δη-Werte.<br />
Weitere Unsicherheiten durch verschiedene Betriebspunkte, äußere Randbedingungen<br />
und Einstellungen konnten so vermieden werden.<br />
Der Grund für die niedrigeren Wirkungsgradkennlinien bei größerem Impellerschaufelspalt<br />
liegt in den höheren Strömungsverlusten. In der Literatur wurden Modelle zum<br />
Schaufelspaltverlust entwickelt. Brasz (1988) geht von einem Totaldruckverlust der Strömung<br />
durch den Schaufelspalt von der Druck- zur Saugseite aus. Die Strömung unterliegt<br />
im Schaufelspalt einer plötzlichen Kontraktion und anschließenden Expansion auf die<br />
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