Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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6 Analyse der gekürzten Diffusorkonfiguration<br />
6.3 Instationäre Strömungsanalyse<br />
In Radialverdichtern spielen instationäre Strömungsphänomene bei der Interaktion von<br />
Impeller und Diffusor eine große Rolle. Das Strömungsfeld am Austritt des Impellers,<br />
das sogenannte Jet-Wake-Gebiet, beaufschlagt den Diffusor mit einer instationären<br />
Machzahl- und Winkelverteilung, die Gegenstand zahlreicher numerischer und experimenteller<br />
Untersuchungen sind (siehe hierzu Kap. 2.1.2).<br />
Zur nominalen Diffusorkonfiguration der vorliegenden Radialverdichterstufe wurden umfangreiche<br />
instationäre experimentelle und numerische Untersuchungen durchgeführt<br />
(vergleiche Zachau (2007) und Grates (2009)). Darauf aufbauend werden letztere in<br />
der vorliegenden Studie bestätigt und mit den Ergebnissen der gekürzten Diffusorkonfiguration<br />
verglichen. Dazu werden die Messtechniken PIV und der instationären Wanddruckaufnehmer<br />
herangezogen, die in Anhang A.2.3 und A.2.4 beschrieben sind.<br />
6.3.1 Die Jet-Wake Strömung im Diffusorhals<br />
In Abb. 6.9 sind quasi-instationäre PIV-Messungen im Bereich des Diffusoreintritts<br />
und dem Halsquerschnitt bei 90 % Kanalhöhe in der Nähe der Diffusorfrontwand für<br />
das vordere und mittlere Messfenster dargestellt. Es werden normierte Geschwindigkeitskonturen<br />
und quasistationäre Stromlinien (weiß) gezeigt. Die 16 Einzelmessungen<br />
umfassen die Zeit, in der sich der Impeller um eine Schaufelteilung weiterdreht. Diese<br />
eine Teilung besteht aus der Hauptschaufel- und der am Impellereintritt zurückgesetzten<br />
Schaufelpassage (Splitter). Die instationäre Strömung ist über die 16 Zeitschritte<br />
periodisch. Die Ergebnisse für 10 und 50 % Kanalhöhe sind in Anhang A.4 zu finden.<br />
Die Geschwindigkeitskonturen in Abb. 6.9 zeigen eine Jet-Wake Strömungskonfiguration<br />
im Halsquerschnitt des Diffusors. Beim Zeitschritt T 04 befindet sich ein Gebiet<br />
erhöhter Geschwindigkeit im vorderen Messfenster. Dabei handelt es sich um ein Wake-<br />
Gebiet, weil es, angezeigt durch die weißen Stromlinien, einen flacheren Strömungswinkel<br />
aufweist. Umgekehrt dazu zeigt sich beim Zeitschritt T 08 das Jet-Gebiet mit niedrigerer<br />
Geschwindigkeit und steilerem Strömungswinkel. Anhand dieser Messungen konnte<br />
folglich das in der Literatur bekannte Jet-Wake-Modell bestätigt werden, das in vielen<br />
Messungen und numerischen Untersuchungen gefunden wurde (siehe hierzu Kap. 2.1.2).<br />
Die Wake-Strömung, die von der Saugseite der Splitter-Schaufel kommt (2), wandert<br />
von Zeitschritt T 02 bis T 06 durch das vordere Messfenster. Im mittleren Fenster taucht<br />
die Wake im Zeitschritt T 09 auf und durchläuft dieses über T 16 bis zum rechten Rand<br />
in T 02. Die Wake der Hauptschaufel verhält sich zu der Wake der Splitter-Schaufel<br />
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