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Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University

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6 Analyse der gekürzten Diffusorkonfiguration<br />

Die Strömungsverluste im schaufellosen Diffusor der gekürzten Diffusorvariante werden<br />

nach der Berechnung in Eckert und Schnell (1961) abgeschätzt. Für die Umlenkung<br />

der Strömung in axiale Richtung wird die Korrelation in Japikse (1988) verwendet, die<br />

nach Daten von Rothstein (1984) aufgestellt wurde (siehe Kap. 2.3.1). Danach wurde<br />

der Parameter (r eq /b = r m /cos(α u )/b) mit dem mittleren Krümmungsradius r m , dem<br />

Anströmwinkel α u und der Kanalhöhe b zur Bewertung der Krümmung auf die Strömungsverluste<br />

erstellt. Es ist zu erwähnen, dass diese Korrelation für 180 ◦ Umlenkungen<br />

gilt und deshalb mit Vorsicht angewendet werden muss.<br />

In der vorliegenden Studie errechnet sich für die nominale Diffusorkonfiguration für r eq /b<br />

ein Wert von 1.3, was im Bereich nabenseitig gefährdeter Ablösung liegt. Im Fall des<br />

gekürzten Diffusors ergibt sich ein Verhältnis von 2.4. Dies liegt im gesunden Bereich.<br />

Der Grund dafür ist der um 20 ◦ flachere Anströmwinkel zur Kanalumlenkung. Es folgt<br />

aus dieser Abschätzung unter den genannten Annahmen, dass sich der Totaldruckverlust<br />

im gekürzten Diffusorfall von 9.8 auf 2.5 %-Punkte reduziert. Die Übertragung der<br />

absoluten ω-Werte aus der Korrelation ist sicherlich schwierig; dennoch kann die Aussage<br />

getroffen werden, dass tendenziell die Totaldruckverluste der Kanalumlenkung im<br />

nominalen Fall erhöht sind.<br />

Die Ausmischverluste im Diffusoraustrittsradius berechnet nach Gl. (6.3) verringern sich<br />

bei der gekürzten Diffusorkonfiguration von 3.7 auf 0.5 %-Punkte. Die Ursache dafür<br />

ist das Fehlen des Ablösegebiets, das im nominalen Fall am Diffusoraustrittsradius die<br />

Hälfte der Fläche einnimmt. Im gekürzten Fall ist die Strömung durch den schaufellosen<br />

Diffusor schon sehr weit ausgemischt und homogen.<br />

Diese Betrachtung wirft die Frage auf, ob die durch das Austrittsprofil des Diffusors<br />

verursachten Verluste anders als in der Auswertung in Abb. 6.15 dem verursachenden<br />

Diffusor zugerechnet werden sollten. Folgt man diesem Ansatz, so addieren sich die Totaldruckverluste<br />

aus Ausmischung und Kanalkrümmung zum ω des Diffusors. Das hat<br />

Folgen für die Deswirlerverluste. Der Deswirler verhält sich bei dieser Auswertung dann<br />

tendentiell umgekehrt; er wird im gekürzten Fall aufgrund der erhöhten Inzidenz um<br />

−8.6 %-Punkte schlechter als in Kombination mit dem nominalen Diffusor. Die Verbesserung<br />

des Diffusors durch die Kürzung steigt auf +17.5 %-Punkte. Folglich reduziert<br />

das homogenere Austrittsprofil des gekürzten Diffusors die Verluste stromab in der Kanalkrümmung<br />

und im Deswirler.<br />

Die Totaldruckverluste des Deswirlers durch die 20 ◦ Fehlanströmung werden nach<br />

Gl. (6.5) in der gekürzten Diffusorkonfiguration auf 6 %-Punkte abgeschätzt. Weiterhin<br />

treten dadurch Sekundärströmungsverluste auf, die zusammen mit Profilverlusten<br />

für 18.7 %-Punkte Totaldruckverlust führen. Im Deswirler entsteht ein umfangreiches<br />

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