Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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6 Analyse der gekürzten Diffusorkonfiguration<br />
werkswirkungsgrad ein Wert von 0.23 gefunden. Folglich bedeutet die gemessene<br />
Erhöhung des Radialverdichterwirkungsgrads bei gleichem Betriebspunkt eine<br />
Verbesserung des thermischen Wirkungsgrads des Kerntriebwerks von +0.07 %.<br />
2. Die Pumpgrenze der Radialverdichterstufe ist bei hohen reduzierten Drehzahlen<br />
um +10 % erweitert. Die Betriebslinie im Radialverdichterkennfeld läuft nach<br />
Abb. 4.5 in Richtung der Pumpgrenze. Aufgrund des erforderlichen Pumpgrenzabstands<br />
wurde die Betriebslinie nicht im Wirkungsgradmaximum angenommen,<br />
sondern in Richtung Schluckgrenze verschoben. Theoretisch ließe sich die Betriebslinie<br />
des Radialverdichters folglich weiter in Richtung Wirkungsgradmaximum<br />
schieben. Die Pumpgrenzerweiterung um +10 % entspricht näherungsweise einem<br />
kleineren möglichen Massenstrom von −5 %. Verschiebt man die Betriebslinie entsprechend,<br />
so erhöht sich der Radialverdichterwirkungsgrad nach dem Kennfeld in<br />
Abb. 6.1 um +0.8 %. Es sei erwähnt, dass diese Maßnahme eine Neuauslegung<br />
des Radialverdichters und des Triebwerks erfordert.<br />
3. Das Gewicht des Diffusors wird reduziert. Bei Annahme einer Ausführung des<br />
Bauteils aus Stahl oder Nickel ergibt sich durch das Weglassen des hinteren Teils<br />
der Diffusorschaufeln eine Gewichtseinsparung von 1 kg. Technologisch höherwertige<br />
Materialien wie z. B. Titanaluminide ergäben aufgrund ihrer geringeren Dichte<br />
ein geringeres Gewicht von 0.5 kg. Theoretisch könnte durch eine Reduzierung<br />
des entstandenen schaufellosen Raums und damit Verringerung des Diffusoraußendurchmessers<br />
eine weit höhere Gewichtsersparnis erreicht werden.<br />
4. Der Diffusor ist ein Strukturelement des Triebwerks. Das Fehlen des hinteren Bereichs<br />
der Diffusorschaufeln muss bei einer Festigkeitsanalyse berücksichtigt werden.<br />
5. Die Eintritts- und Austrittsrandbedingungen für das Triebwerk bleiben gleich. Die<br />
Mach-Zahl und der Strömungswinkel am Austritt des Deswirlers ändern sich nicht<br />
so stark, dass die stromab liegende Brennkammer fehlangeströmt wird.<br />
Zur Bewertung des geringeren Gewichts und des verbesserten Radialverdichterwirkungsgrads<br />
wird auf die Studie von Young (2008) zurückgegriffen. Young (2008) stellte als<br />
Ansatz zu einer Sensitivitätsanalyse des Brennstoffverbrauchs δW f /W f in Abhängigkeit<br />
der Änderung des Flugzeuggewichts (W Jet ), des spezifischen Brennstoffverbrauchs<br />
(SFC) und des Auftrieb-Widerstands-Verhältnisses (lift-to-drag-ratio) Ē folgende Formel<br />
auf:<br />
δW f<br />
W f<br />
= δW ( )<br />
Jet eβ · β<br />
+ · δSFC ( )<br />
W Jet e β − 1 SFC − eβ · β<br />
· δĒ<br />
e β − 1 Ē<br />
(6.6)<br />
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