Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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2.2 Stand der Forschung beim Pipe Diffusor<br />
Untersuchungen zur elliptischen Vorderkantengeometrie des Pipe Diffusors<br />
Für den besseren Druckrückgewinn machte Kenny (1970) nicht nur die durch die Ridges<br />
induzierten Wirbel, sondern auch die elliptische Form der Vorderkante verantwortlich.<br />
Er wies diese These nach, indem er einen Keilschaufeldiffusor mit einem Pipe-Diffusor<br />
als Auslegungsbasis verwendete. Als Zwischenversion wurde ein Keilschaufeldiffusor mit<br />
angepasster elliptischer Vorderkante vermessen. Dieser „Zwitter-Diffusor“ zeigte eine<br />
Blockage, die genau zwischen der niedrigsten des Pipe-Diffusors und der erhöhten des<br />
Keilschaufeldiffusors lag.<br />
Reeves (1977) führte Experimente mit verschiedenen Querschnitten der Pipes durch, die<br />
von einem Kreis abwichen. Es handelte sich im Grunde um Rechteckquerschnitte mit<br />
abgerundeten Ecken. Damit konnte er zeigen, dass auch die abgerundeten Ecken eines<br />
Pipe-Diffusors weniger Blockage im Halsquerschnitt verursachen. Pipe-Diffusoren haben<br />
die spezielle Eigenschaft eines kurzen parallelen Stücks nach der Vorderkante, dem Halsquerschnitt<br />
oder der Throat. Kenny (1970) fand heraus, dass ein kurzer Halsquerschnitt<br />
besseren Druckrückgewinn bringt als ein längerer.<br />
Klassen (1973) verglich verschiedenen Diffusorbauarten, wobei der Pipe-Diffusor schlechter<br />
abschnitt als ein Keilschaufeldiffusor. Bennett (1997) konnte allerdings nachweisen,<br />
dass die Diffusoren von Klassen (1973) nach den Inzidenzanforderungen, aufgestellt von<br />
Reeves (1977), nicht richtig ausgelegt waren. Groh et al. (1969) untersuchte verschiedene<br />
Kanalanzahlen von Pipe-Diffusoren. Es konnte gefunden werden, dass weniger Schaufeln<br />
eine größere Kennfeldbreite bedeuten, weil die Schluckgrenze wegen der größeren<br />
Halsquerschnittsfläche zu größeren Massenströmen verschoben wird. Dies wurde auch<br />
durch die Untersuchungen von Elder und Gill (1984) bestätigt.<br />
Die Auslegungsstrategie eines Pipe-Diffusors wird von Bennett (1997) beschrieben. Er<br />
variierte Halsquerschnittsdurchmesser und Schaufelanzahl. Der Halsquerschnitt wurde<br />
anhand des Schluckgrenzmassenstroms und des Anströmwinkels ausgelegt. Bennett<br />
(1997) konnte bestätigen, dass die Kennfeldbreite mit weniger Schaufeln wächst. Dabei<br />
beschreibt er, wie die Konstruktionsparameter eines Pipe-Diffusors zusammenspielen<br />
und voneinander abhängen.<br />
Kanalaufweitung des Pipe-Diffusors<br />
Stromab des Halsquerschnitt beginnt die Kanalaufweitung des Diffusors. Kenny (1972)<br />
vermaß den statischen Druckaufbau im Diffusorkanal und fand, dass eine 1D-Verteilung<br />
vorliegt. Pipe-Diffusoren können demnach im hinteren Bereich nach den Tabellen von<br />
Runstadler und Dolan (1975) für konische Diffusorbauart ausgelegt werden.<br />
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