Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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2 Diffusorsysteme für Radialverdichter in Triebwerken<br />
mit saugseitiger Inzidenz angeströmt wird, fungieren die auslaufenden Vorderkanten als<br />
Wirbelgeneratoren. Es rollen sich über diese Ridges an Front- und Rückwand des Diffusors<br />
zwei gegenläufige Wirbel auf, die in den Halsquerschnitt und Kanal abschwimmen.<br />
Die zwei Wirbel haben zwei positive Effekte.<br />
Es wird die Ausmischung erhöht, was die<br />
Zuströmung zum Halsquerschnitt verbessert.<br />
Das Zuströmprofil wird homogener, folglich ist<br />
die Blockage niedriger. Kenny (1970) wies diese<br />
kleinere Blockage für Pipe-Diffusoren experimentell<br />
nach. Aus einer kleineren Blockage<br />
folgt ein höherer Druckrückgewinn für den<br />
Pipe Diffusor durch dessen spezielle Eintrittsgeometrie.<br />
Der Pipe-Diffusor wurde erstmals von Vrana<br />
(1967) patentiert, in einer weitergehenden Variation<br />
von Bryans (1986). Kenny (1969) beschrieb<br />
Abb. 2.4: Wirbelpaargenerierung an<br />
den Pipe-Diffusor wissenschaftlich und<br />
legte als Erster vergleichende Messdaten vor.<br />
der Vorderkante eines Pipe-<br />
Diffusors<br />
Seither existiert nur eine überschaubare Anzahl<br />
von Veröffentlichungen, über die dieses Kapitel einen Überblick verschaffen soll.<br />
In der Literatur wird der Pipe-Diffusor mit folgenden Aussagen zusammenfassend charakterisiert:<br />
1. Der Wirkungsgrad ist höher als beim Keilschaufeldiffusor (Cumpsty (2004)), besonders<br />
für supersonische Anströmung (Kenny (1970)).<br />
2. Durch zwei induzierte gegenläufige Wirbel wird die Ausmischung im schaufellosen<br />
Raum verbessert (Bennett (1997)). Die dadurch verminderte Blockage im<br />
Halsquerschnitt führt zu verbessertem Druckrückgewinn (Runstadler und Dean<br />
(1963)).<br />
3. Die Inzidenzverteilung der Anströmung zur Vorderkante ist aufgrund deren elliptischer<br />
Form verbessert (Kenny (1970)).<br />
4. Kenny (1969) beschreibt den Pipe-Diffusor als kostengünstig herzustellen mit nur<br />
wenigen Konstruktionsparametern, obwohl die Endgeometrie komplex ist.<br />
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