Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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2 Diffusorsysteme für Radialverdichter in Triebwerken<br />
2.4 Einfluss der Reynoldszahl<br />
Turbomaschinen werden bei unterschiedlichen Randbedingungen betrieben, was eine<br />
Auswirkung auf das Betriebsverhalten hat. Insbesondere Radialverdichter arbeiten mit<br />
verschiedenen Eintrittsbedingungen, Reibungswerten, Größenverhältnissen und Fluiden.<br />
Durch die Ähnlichkeitstheorie lassen sich die in einem Modellversuch ermittelten Ergebnisse<br />
auf die neuen Randbedingungen übertragen. Dafür wurden in der Literatur meist<br />
empirische Korrekturansätze ermittelt.<br />
Die Reynoldszahl Re = ρcL/η beschreibt das Verhältnis von Trägheits- zu Viskositätskräften<br />
und charakterisiert Reibungseinflüsse und das Turbulenzverhalten in Strömungen.<br />
Mit der Reynoldszahl lassen sich Effekte durch Skalierung, unterschiedliche<br />
Eintrittsbedingungen oder Strömungsmedien beschreiben. Dazu wird die Reynoldszahl<br />
zu einem Referenzwert mittels des Reynolds Number Index (RNI) ins Verhältnis gesetzt.<br />
Mit der Definition der Reynoldszahl und der Zustandsgleichung für ideale Gase<br />
ergibt sich:<br />
RNI =<br />
Re = ρcL μ ref<br />
=<br />
Re ref μ ρ ref c ref L ref<br />
p (√<br />
Tref R ref<br />
·<br />
p ref T R<br />
)<br />
κ μ ref<br />
κ ref μ<br />
(2.6)<br />
Es ist zu beachten, dass nicht alle Einflüsse der Randbedingungsänderung durch den RNI<br />
beschrieben werden. Änderungen in beispielsweise aerodynamischen Phänomenen wie<br />
Ablösungen, weiterhin Schaufelspalten, Leckagen und Strömungen in Radseitenräumen<br />
und Kavitäten sind separat zu betrachten.<br />
Korrekturansätze<br />
In der Literatur werden mehrere Korrekturansätze für Reynoldszahl-Einflüsse beschrieben.<br />
Es handelt sich um eindimensionale Korrelationen, die von physikalischen Grundgleichungen<br />
abgeleitet sind. In früheren Quellen wird nur der Wirkungsgrad des Radialverdichters<br />
korrigiert, während spätere Beiträge das gesamte Kennfeld betrachten.<br />
Pfleiderer (1961) geht von der Blasius-Formel für eine hydraulisch glatte Rohrströmung<br />
aus und gibt für hydraulische Pumpen als Wirkungsgradkorrektur folgende Formel an,<br />
die als m-Scaling Verfahren bezeichnet wird:<br />
1 − η 2<br />
1 − η 1<br />
=<br />
( Re1<br />
Re 2<br />
) m<br />
(2.7)<br />
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