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Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University

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5 Analyse der nominalen Diffusorkonfiguration<br />

numerische Simulationen dieses Diffusors oft Ablösungen auf der Saugseite (vergleiche<br />

Grates (2009)).<br />

In der Literatur wurde das Phänomen der abgelösten Diffusorströmung in Radialverdichtern<br />

weitreichend diskutiert. Die Lage der Ablösung im Radialverdichterdiffusor<br />

ist Gegenstand zahlreicher experimenteller und numerischer Untersuchungen (siehe z.b.<br />

Ziegler et al. (2003b); Krain (1999, 2000); Stahlecker und Gyarmathy (1998); Dawes<br />

(1994); Kirtley und Beach (1991); Kim et al. (1999); Fradin (1988); Tamaki und Nakao<br />

(1999); Tamaki (1999)). Neben den Leistungsparametern ist sie eine wichtige Indikation<br />

für die Validierung von CFD Simulationen. Grundsätzlich erhält man bei der Auslegung<br />

eines Diffusors für einen gegebenen Druckaufbau nach Traupel (1988) dann die geringsten<br />

Strömungsverluste, wenn an einer Diffusorseite gerade eine fluktuierende Ablösung<br />

auftritt, weil dann die Gesamtverluste von Reibung und Ablösung minimal sind. Die<br />

zusätzliche Randbedingung von möglichst geringem Bauraum führt bei Diffusoren von<br />

Triebwerksradialverdichtern dazu, dass letztere höher belastet werden und dadurch ein<br />

stark inhomogenes, instationäres und eventuell mit Rückströmungen behaftetes Strömungsfeld<br />

aufweisen.<br />

Somit stellt sich ein Strömungsfeld ein, das durch eine Zone erhöhter kinetischer Energie<br />

(der Hauptströmung) und einem Ablösegebiet gekennzeichnet ist. Die Frage, an welcher<br />

Seite des Diffusors die Strömung ablöst, hängt von der Belastung von Druck- bzw.<br />

Saugseite ab. Ist die Strömung dann abgelöst, wird die jeweils andere Seite durch die<br />

nun niedrigere Diffusion entlastet. In den reinen Diffusoruntersuchungen zur Ermittlung<br />

des Diffusorströmungsverhaltens (z.B. Kline (1959) und Runstadler und Dolan (1975))<br />

werden möglichst symmetrische Strömungsbedingungen angestrebt. Im Gegensatz dazu<br />

treten in Diffusoren von Radialverdichtern folgende unsymmetrische Phänomene auf,<br />

die dessen Ablöseverhalten maßgeblich beeinflussen:<br />

1. Bei einem schaufellosen Diffusor würde die Strömung aufgrund der Drall- und Massenerhaltung<br />

der sogenannten logarithmischen Spirale folgen (siehe dazu Traupel<br />

(1962)). Keilschaufeldiffusoren mit linearer Sehne stellen sich dieser entgegen, was<br />

der Druckseite ihren Namen gibt. Dieser Effekt ließe eine Ablösung zuerst an der<br />

Saugseite des Diffusorkanals erwarten.<br />

2. Radialverdichterdiffusoren werden mit Inzidenz angeströmt. Nach Reeves (1977)<br />

ist der Betriebsbereich dann am größten, wenn der Diffusor im Bestpunkt mit −3 ◦<br />

Inzidenz ausgelegt wird. Schon Kenny (1969) beschreibt die dadurch entstehende<br />

Belastung der Diffusordruckseite. Ziegler (2003) fand, dass die Ablösung im Diffusor<br />

bei steigender positiver Inzidenz von der Druck- auf die Saugseite wandert.<br />

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