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Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University

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6.2 Stationäre detaillierte Strömungsanalyse im Diffusorkanal<br />

Weiterhin weist das Ablösegebiet in der gekürzten Diffusorkonfiguration eine gemessene<br />

minimale Machzahl von 0.17 auf. Hier kann man von keiner ausgeprägten Ablösung<br />

sprechen. Der Gradient lässt jedoch vermuten, dass die Machzahl in Richtung Saugseite<br />

noch weiter sinkt. Außerdem haben die PIV-Messungen (Abb. 6.5) gezeigt, dass die<br />

Ablösung weiter stromauf an der Diffusorsaugseite größer ist. Dieser Gradient weist auf<br />

ein kleines Rückstromgebiet an der Saugseite hin. Am Abdrehradius ist die Strömung<br />

schon wieder teilweise ausgemischt.<br />

Zur Bewertung der Strömungskonfiguration wird die allgemeine Beschreibung von Diffusorströmungen<br />

von Kline (1959) und weitergehend von Traupel (1962) herangezogen.<br />

Diese teilen Ablösephänomene im Diffusor abhängig von dessen aerodynamischer Belastung<br />

in vier Bereiche auf. Ausgehend von der homogenen Diffusorströmung wird das<br />

Phänomen der lokalen Ablöseblase beschrieben, die im mittleren Teil des Diffusorkanals<br />

auftritt und fluktuierend ist. Die dritte und vierte Strömungskonfiguration sind die voll<br />

einseitig bzw. zweiseitig abgelöste Diffusorströmung. Traupel (1962) bemerkt, dass die<br />

Konfiguration mit gerader beginnender, fluktuierender Ablösung die besten Diffusorleistungswerte<br />

aufweist, weil die Summe der Verluste aus Wandreibung und Ablösung<br />

minimal wird. Deshalb wird folgende These aufgestellt:<br />

Im Fall der gekürzten Diffusorkonfiguration stellt sich die von Traupel (1962)<br />

beschriebene Diffusorströmung mit beginnender Ablösung ein, während beim<br />

nominalen Diffusor die Strömung einseitig ablöst. Die Diffusorströmung mit<br />

kleinerer Ablösung im gekürzten Fall hat bessere Diffusorleistungswerte zur<br />

Folge.<br />

Der Strömungswinkel α in Ebene 28a (Abb. 6.8c rechts) zeigt im Bereich der Hauptströmung<br />

(1c) Werte von 40 bis 60 ◦ . Die Strömung folgt an dieser Stelle der Saugseite,<br />

ist aber in Vergleich zum nominalen Fall in Umfangsrichtung abgelenkt, wie die PIV-<br />

Messungen zeigten (Abb. 6.5). Die Messungen bestätigen sich. In der Ablösung (2c)<br />

steigt der Strömungswinkel auf 75 ◦ an.<br />

Bei dieser Betrachtung muss beachtet werden, dass die Dreilochsonde hohen Strömungsgradienten<br />

ausgesetzt ist. Weiterhin treten im Bereich der Diffusorhinterkanten in Ebene<br />

28a Interaktionen zwischen Sondenkopf und Wand auf. Dies lässt sich beispielsweise in<br />

der Traverse direkt an der Saugseite des Diffusors erkennen. In den Messpunkten an<br />

der Saugseite Richtung Diffusorfront- und -rückwand tritt die rechte Bohrung der Dreilochsonde<br />

in den Nachlauf der gekrümmten Diffusorhinterkante ein. Dadurch wird der<br />

Strömungsgradient über den Sondenkopf so groß, dass Messabweichungen von mehreren<br />

Grad im Strömungswinkel α auftreten können.<br />

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