sathya sai baba - die verkörperung gottes - beim Rosenkreis-Verlag

Das Göttliche im Menschen ist nicht das Ergebnis spiritueller Bemühungen.
Das wirkliche Selbst, die Seele des Individuums, ist Brahman,
das Göttlich-Absolute. Der Mensch kann diese Wirklichkeit nicht leugnen,
auch wenn er in weltliche Angelegenheiten verstrickt ist. Die Idee,
dass er ‘nur ein Mensch’ sei, ist eine Täuschung. Das Meer mag seit
Jahrhunderten in vielen Ländern unter vielen verschiedenen Namen
bekannt sein, aber es bleibt trotzdem immer dasselbe. So bleibt auch
Brahman, das Göttlich-Absolute unberührt, gleichgültig, wieviele verschiedene
Namen und Formen es annimmt. Sich seiner bewusst zu
werden bleibt das ewige Ziel des Menschen.
„Das ewige 'Ich', ein Teil von mir, hat sich in individuellen Existenzen
manifestiert“, sagt Krishna in der Bhagavadgita. Weil der Mensch durch
den Körper begrenzt und von den Sinnen beeinflusst wird, kann er die
Wahrheit nicht sehen und glaubt, dass er ‘nur ein Mensch’ sei. “Der
Mensch ist ein Kind der Unsterblichkeit“, erklärt Mutter Veda der ganzen
Welt. Unwissenheit hat ihre Ursache in Bindung. Bindung entsteht
durch die Identifikation mit dem Körper, den Sinnen und dem Geist. Bindung
führt zu Verlangen; Verlangen hat Zorn zur Folge; Zorn verdunkelt
den Verstand und fördert die Unwissenheit. Dualistisches Denken:
mein und dein, gut und böse usw. ist eine Folge der Unwissenheit die
zu Handlungen führt, die Gewinn erzielen und Verlust vermeiden sollen.
Dadurch entstehen Verdienst und Schuld, die sich im gegenwärtigen
oder in einem zukünftigen Leben auswirken müssen. Das verursacht
Leiden. Dieses Leiden, das mit der Geburt beginnt, hat also Handlungen,
die von einer dualistischen Denkweise bestimmt sind, als Ursache.
(...)
Sind alle, die in einem Körper leben, an ihren Körper und die dazugehörigen
Sinne usw. gebunden? Gott als Avatar hat doch auch einen
Körper, und wenn man ihn herumgehen sieht, gleicht er allen anderen
Menschen. Aber da ist ein grundsätzlicher Unterschied. Gott in der
Form, der Avatar, ist unbeteiligt und unberührt. Er ist frei von gegensätzlichen
Empfindungen, von dualistischem Denken. Der gewöhnliche
Mensch sehnt sich nach Resultaten. Das Ego-Prinzip ist menschlich,
das Brahman-Prinzip göttlich. Ihr könnt das nicht so ohne weiteres
verstehen. Dazu braucht ihr Erfahrung. Der Avatar hat kein Verlangen,
keinen Egoismus; er ist immer gleichbleibende Brahman-Bewusstheit.
(...)
Aus dem ehemaligen Affen ist ein Mensch geworden. Während vieler
Erdenleben haben Unehrlichkeit und Grausamkeit im Menschen tiefe
Wurzeln geschlagen. Diese können nicht so schnell ausgemerzt werden.
Das ist in der Tat eine sehr schwierige Aufgabe. Aus diesem Grund
191