sathya sai baba - die verkörperung gottes - beim Rosenkreis-Verlag

der Schlafende nicht. Jeder unterliegt dieser Täuschung, d.h. jeder ist
dem Einfluss der Maya ausgesetzt, und doch ist sie unwirklich, unerklärlich.
Man kann sie nicht als ‘nicht vorhanden’ bezeichnen, denn ihre
Auswirkung ist überall spürbar. Sie ist aber auch nicht wirklich existent,
denn wenn die göttliche Wirklichkeit erfahren wird, gibt es keine Gegensätze
mehr. Vom Standpunkt des Weisen aus ist Maya unwirklich.
Für den Erleuchteten gibt es sie nicht. Sie ist ein besonderes Phänomen,
das mit Worten nicht beschrieben werden kann. Für den, der die
Welt der Unterschiede und Veränderungen hinter sich gelassen hat,
für den Erleuchteten, existiert sie nicht. Wer sich auf seinen Verstand
verlässt, kann sie nicht erklären, und für den einfachen Mann ist sie eine
Tatsache.
Maya lässt die Vorstellung des Universums entstehen. Sie gaukelt dem
Geist die ungeheure Vielfalt der objektiven Welt vor. Sie ist eine Zauberin,
die den Verstand verführt und die Sinne gefangen nimmt. Diese
Gaukelei kann durch das kontemplative Erfassen des Wesens und der
Herrlichkeit Gottes durchschaut werden. Der Geist bewundert die Vorspiegelungen
falscher Tatsachen nur solange er nicht erkannt hat, dass
die Illusionen von dem Gaukler gewollt und hervorgerufen werden. Wer
erst einmal weiss, dass all diese Tricks sein Werk sind, gibt sich damit
zufrieden, dass alles, was ihm wirklich erscheint, Maya ist: aufleuchtende
Blitze, faszinierender Prunk, der keinen Bestand hat. Die Kontemplation
über Gott enthüllt euch den Gaukler, der die Illusionen entstehen
lässt. Ihr wisst, dass Gott alles vermag, denn er ist unendliche
Weisheit, unendliche Macht und unendliche Güte.
So wie der Schatten mit jedem Schritt, den ihr auf die Sonne zugeht,
ein wenig kleiner wird, bis sie senkrecht über euch steht und der Schatten
sich unter eure Füsse verkriecht und verschwindet, so verliert auch
Maya immer mehr an Einfluss, je näher ihr dem Wissen kommt.
(8.9.1966)
Der Körper ist ein Fahrzeug, um welches selbst die Götter (die Vollzugsbeamten,
die Devas) die Menschen beneiden. Ihr wisst, dass die
Götter sich bemühen, menschliche Form anzunehmen, damit sie Intelligenz,
Unterscheidungsvermögen, innere Freiheit usw. nutzen können.
Nur im menschlichen Körper vermag man durch diese die letzte
Wirklichkeit erkennen, die, wenn sie erkannt ist, Allwissenheit bedeutet.
(15.10.1966)
Die Lotosblüte im Herzen der Menschen sehnt sich nach der Sonne,
nach der Herrlichkeit des Herrn. Aber es ist schwer, ihrer teilhaftig zu
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