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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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103(2) EigenständigkeitArps zeichnerisches und dichterisches Talent zeigte sich schon früh undwurde von seinen Eltern entsprechend gefördert. Sie ermöglichten ihmden Besuch der Kunst- und Gewerbeschule in Straßburg. Das dortigeStudium brach er jedoch, enttäuscht von der traditionellen Lehrauffassungund den Unterrichtsmethoden, schnell wieder ab. Ebenso beendete erweitere begonnene Studien an der Kunstgewerbeschule in Weimar undder Académie Julian in Paris. In den dort propagierten Wegen der zeichnerischenAbbildung der Natur sah er keine Möglichkeit, seiner eigenenkünstlerischen Fragestellung, mit der er ein neues Verständnis von Naturund Kunst anstrebte, näher zu kommen.(3) UnabhängigkeitWeiterhin bezeichnend für Arps Anspruch und künstlerische Eigenständigkeitist auch die Tatsache, dass er sich auf keine der zahlreichenKunstrichtungen seiner Zeit festlegen ließ und sich auch nicht nur ausschließlicheiner Künstlergruppe anschloss. So verkehrte er sowohl inden dadaistischen Kreisen im Züricher Cabaret Voltaire als auch mitden Surrealisten in Paris und mit Künstlergruppen, die die konstruktiveRichtung der Kunst vertraten.(4) Experimentierfreude und OffenheitDieselbe Offenheit, mit der Hans Arp sich sozusagen als „Parteiloser“ inder Kunstszene seiner Zeit bewegte, ist auch bezeichnend für sein gesamteskünstlerisches Schaffen und weist ihn als experimentierfreudigen Künstleraus, der stets daran interessiert war, durch Anregungen aus unterschiedlichenBereichen seine eigene künstlerische Position zu befragen undweiterzuentwickeln.Wie dieser biografische Einblick verdeutlicht, war Hans Arp ein sehr facettenreicherKünstler, der jedoch bei aller Vielfältigkeit in seinem Werkeine stringente eigene Sichtweise entwickelt hat.3.2 Der „Arpsche“ BlickAusgehend von der Ablehnung der traditionellen Wege der Abbildungder Natur, suchte Hans Arp konsequent nach einer Möglichkeit, dieGesetzmäßigkeiten und Wachstumsprozesse der Natur darzustellen, ohnesie jedoch nachzuahmen.In einem Aufsatz mit dem Titel „Konkrete Kunst“ sagt er selbst dazu:„Wir wollen bilden, wie die Pflanze ihre Frucht bildet, und nicht abbilden.Wir wollen unmittelbar und nicht mittelbar bilden.“ (Arp 1955, 79).In diesem Zitat zeigt sich sehr deutlich die Qualität dieses „Blicks“, derdie gestalterische Wiederholung wahrgenommener Schemata ausdrücklichverneint und nach neuen unmittelbaren Formen sucht, die jenseits

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