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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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246 Roland Weiß2. „Multivitaminsaft oder Obstsalat“ –Konzeptionelle Überlegungen2.1 Differenz als Grundprinzip der Katechese2013 hat der dkv, der Fachverband für religiöse Bildung und Erziehung,eine integrative Firmvorbereitung herausgegeben: „‘Du gefällst mir‘ –Inklusive Firmvorbereitung für Jugendliche mit und ohne Behinderung“(Weiß/ Haas 2013). Intention dieser Arbeitshilfe ist es, eine Gruppe vonJugendlichen mit und ohne Behinderung auf die Firmung vorzubereiten.Dabei ist natürlich völlig klar, dass es den Jugendlichen und die Behinderungnicht gibt. Dies anzunehmen, wäre eine Festlegung der Realität aufeinen Einheitsbrei oder Einheitssaft.Ob wir einen Obstsalat essen oder einen Multivitaminsaft trinken, derVitaminschub ist der gleiche. Jedoch: Während beim Saft alles durch denMixer gedrückt wird, bleibt beim Obstsalat jede Frucht für sich sicht- undschmeckbar. Jede Frucht bleibt was sie ist: Apfel, Birne, Banane, Kiwi etc.Und auch die kleinen Früchte dürfen bleiben, was sie sind: eine Kirscheoder eine Stachelbeere. Man könnte auch mit Schweiker von einem Büffetstatt von einem Eintopf sprechen (Schweiker 2012, 34).2.2 Bausteinprinzip zur Auswahl der angemessenen InhalteDa es unterschiedliche Jugendliche und unterschiedliche Behinderungengibt, müssen vielfältige Zugänge möglich sein, die durch ein Bausteinprinzipgewählt werden können. Im „Bausteinkasten“ finden sich sehr basaleElemente, die auf Sinneswahrnehmungen wie Fühlen und Schmeckenberuhen. Dieser Weg ist zwar primär ein Zugang für Menschen mit sehrgroßen Einschränkungen, kann aber auch für andere Jugendliche ohneBehinderung ein gutes Lernelement sein. Selbstverständlich finden sichviele handlungsorientierte Bausteine, solche, bei denen es um Darstellungund Gestaltung geht, sei es im Rollenspiel oder durch ein Bild. Schließlichsind auch kognitiv orientierte Bausteine vorhanden, denn zu einem umfassendenKonzept gehört auch die gedanklich abstrakte Auseinandersetzungund Verbalisierung. Diese Zugänge werden durch kleine Bildzeichenoder Piktogramme (Herz, Hand, Farbpalette, Note, Kopf mit Antenne,Buch, Spirikiste u.a.) am Rande der Bausteine optisch gekennzeichnet underleichtern so die inhaltliche Auswahl.Das Herz steht beispielsweise für sehr basale Erfahrungen im Bereich derWahrnehmungen, die Hand steht für alles, was handlungsorientiert angegangenwerden kann. Note und Buch stehen für Lieder und Geschichten.Die Farbpalette verweist auf alles, was bildlich dargestellt werden kann. DerKopf mit Antenne steht für Gesprächssituationen und kognitive Auseinandersetzungmit einem Inhalt.

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