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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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158 Erna Zonnesamen“ Unterricht. Da man sich vom konfessionell-übergreifenden RUabmelden bzw. für den islamischen RU anmelden oder für „Betreuung“optieren kann, entsteht aus drei Klassen eine Lerngruppe „ÖkumenischerRU“. Dabei wird aber sowohl die empfohlene Gruppengröße überschritten,als auch eine für eine inklusive Beschulung von SchülerInnen mitFörderbedarf ESE ungünstige Situation geschaffen.Darüber hinaus sorgt die Lage der Schule für weitere Exklusion: DasSchulviertel befindet sich im lokalen Exklusionsbereich. In den soziometrischenBefragungen stellte sich außerdem heraus, dass einige Kinder mitFörderbedarf auch nach drei Semestern (unserer Präsenz in der Schule)keinen sozialen Anschluss finden konnten bzw. diesen verloren haben.4. Bestrebungen der Förderschule ESE zur Vorbeugungweiterer Absonderung4.1 Exklusive Einrichtung bewirkt Stärkung derKlassengemeinschaftDurch die Beschulung an einer Förderschule ESE entsteht Exklusion. Inder am Forschungsprojekt teilnehmenden Förderschule ESE sind jedochBestrebungen sichtbar, trotz der exklusiven Situation noch „so viel wiemöglich gemeinschaftlich“ zu unterrichten. So wird innerhalb der jeweiligenKlassen so viel wie möglich im Klassenverband gelernt. Niveau- oderNeigungsgruppen außerhalb der eigenen Klasse werden nicht gebildet. Eswird vorzugsweise entweder der gesamten Klasse RU (zur Not fachfremd)angeboten oder alle Kinder erhalten Unterricht in „Werte und Normen“.Damit strebt das Kollegium – trotz Exklusionssituation der Förderschule– größtmögliche interne Inklusion an.Grund für dieses Streben nach Unterricht im Klassenverband ist dieschlichte Überforderung der FörderschülerInnen ESE, sich mit Kindernaus verschiedenen Klassen in einer nur für den evangelischen RU gebildetenLerngruppe zusammen zu tun. Gerade für die SchülerInnen mitFörderbedarf ESE kann dies sehr problematisch sein. Eine Atmosphäre,die u.a. für einfühlsame Gespräche nötig wäre, müsste erst mühevollhergestellt werden. Die Beziehung zur Lehrkraft müsste jedes Mal erneutaufgebaut werden. Ferner widerspricht eine äußere Differenzierung vonSchulklassen den Prinzipien Gemeinsamen Unterrichts. „Das Miteinanderder Verschiedenen ist Aufgabe und zugleich Perspektive des Religionsunterrichts“(Müller-Friese/ Leimgruber 2011, 119).Für die Förderschule ESE reicht der in der EKD-Denkschrift zum RU„Identität und Verständigung“ (EKD 1994) sowie in der Vereinbarungzwischen Evangelischer Kirche und Deutscher Bischofskonferenz (DBK/EKD 1998) beschriebene konfessionell-kooperative RU nicht weit genug

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