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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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163Die Lehrkraft wählt eine prägende Antwort von einer der SchülerInnenund schreibt diese als Lösung an die Tafel. Die Mehrdimensionalität einesThemas ist bei diesen Arbeitsblättern absichtlich nicht berücksichtigt.Grund dafür ist, dass für die SchülerInnen mit ADHS, aber auch für Autistensowie für extrem verunsicherte Kinder, die Vielfalt eine Überlastungdarstellt. Die Bestätigung, eine (eindimensionale) Aufgabe bewältigenzu können, ist ein positives Erlebnis. Ohne Arbeitsblatt betrachten dieSchülerInnen den Unterricht als „unvollständig“.Trotz Eindimensionalität gab es dennoch differenzierte Arbeitsblätter.Die Leistungsanforderungen, die die Förderschullehrkraft an die SchülerInnenstellte, waren deren Leistungsfähigkeit angepasst. KooperativeElemente wurden im Konzept des Arbeitsblattes nicht berücksichtigt. DieSchülerInnen mit Förderbedarf werden nicht angeregt, sich wechselseitigkontrollieren, helfen und besprechen zu müssen (Klippert 2009, 20).Grund dafür ist, dass die SchülerInnen sich schnell ablenken lassen. DieZeit während der Ablenkung steht dabei im Schnitt nicht im Verhältniszur Kürze des schriftlichen Auftrages. Bei handlungsorientierten, kreativenAufgaben war dagegen v.a. eine Partnerarbeit bis zu ca. 10 MinutenDauer gut möglich.4.4. FazitDie exklusive Situation der partizipierenden Förderschule ESE wird durchweitere Segregation in konfessionell getrennte Kurse bzw. Ethik- und Religionskursenicht gesteigert. Im Unterricht der evangelischen Lehrkraftder teilnehmenden Förderschule ESE wird ausdrücklich auf die religiösenBedürfnisse der SchülerInnen mit Förderbedarf ESE eingegangen. DieMethodik und die Thematik der Stunde werden auf die Schülerschaftzugeschnitten. Jedoch wird in den anderen Jahrgängen, v.a. in der Sekundarstufe,mehrheitlich fachfremd unterrichtet oder aber es wird „Werteund Normen“ im Klassenverband angeboten. Auch fühlen sich die meistenKlassenlehrkräfte, die fachfremd den RU anbieten, weniger kompetent,die religiösen Bedürfnisse zu erkennen und zu berücksichtigen.5. AusblickDie EKD-Synode sprach sich im Herbst 2010 mit dem Motto „Niemanddarf verloren gehen“ deutlich für inklusive Bildung aus. Meines Erachtenssollte eine kirchliche Förderung zuerst auf die Unterstützung inklusiverBeschulung von SchülerInnen mit Förderbedarf ESE abzielen. Denneuropaweit ist „die Integration von Kindern mit Verhaltensauffälligkeitenbzw. sozialen und emotionalen Problemen, verglichen mit anderen Auffälligkeitenoder Behinderungen, [noch] am schwierigsten umzusetzen“(Meijer 2003, 4).

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