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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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188 Almut Dietrich/ Raphael Bak/ Frank G. PohlKontrovers diskutiert werden die Ergebnisse der Studie von Simon(2007) 6 , die für Jugendliche mit türkischem und russischem Migrationshintergrunddeutlich höhere Werte in der Ablehnung von Lesben undSchwulen ermittelt hat als für ihre Altergenoss_innen ohne Migrationshintergrund.Eine große bundesweite Befragung (Lippl 2008,16) 7 von schwulen undbisexuellen Jugendlichen und Männern ergab, dass Schüler allgemeinbildenderSchulen in deutlich höherem Maße von Diskriminierung undGewalt betroffen sind als der Durchschnitt der Befragten:• So hatten 17% der befragten bisexuellen und schwulen Schüler inden letzten 12 Monaten körperliche und 43% psychische und verbaleÜbergriffe erlebt. Insgesamt lag der Anteil der Schüler mit Gewalterfahrungenbei 61% im Vergleich zu 41% beim Durchschnitt allerBefragten.• 33% der Gewalterfahrungen fanden in der Schule, 27% auf der Straßestatt.• Der höchste Gewaltanteil lag bei den allgemeinbildenden Schulen.Bei den Gymnasien lag der Anteil der verbalen Bedrohungen, bei denHaupt- und Realschulen der Anteil körperlicher Gewalt höher.• 21% der Täter (bei den Schülern) hatte einen rechtsradikalen Hintergrund,70% waren deutscher Herkunft.Deutlich sind die häufig fehlenden Reaktionen in der Schule:• nur in 28% der Schulen wurde Spott etc. unterbunden,• nur 47% der Befragten konnte auf Unterstützung durch Lehrkräfte,46% auf die von Mitschüler_innen zählen,• über 27% der Lehrkräfte lachten jedoch bei homophoben Äußerungenmit oder stimmten ihnen zu.57% der befragten Schüler kommen deshalb zu dem Schluss, dass es bessersei, sich nicht an der Schule zu outen!Zu ähnlichen Ergebnissen auch im Hinblick auf lesbische Schülerinnenkamen Umfragen der Senatsverwaltung Berlin (Senatsverwaltung fürSchule, Jugend und Sport des Landes Berlin 1999) und des NiedersächsischenMinisteriums für Frauen, Arbeit und Soziales (NiedersächsischesMinisterium für Frauen, Arbeit und Soziales 2001).6 Zum einen werden häufig in der Diskussion der Studie die geschlechtsspezifischenUnterschiede vernachlässigt, zum anderen wurde eine größere Gruppevon Jugendlichen mit (nicht-türkischem und nicht-russischem) Migrationshintergrundbei der Auswertung der Ergebnisse nicht berücksichtigt.7 Lippl (2008, 16) wertet in seinem Beitrag Ergebnisse der MANEO-Umfrage 2(http://www.maneo.de/infopool/dokumentationen.html sowie http://www.maneo.de/infopool/dokumentationen.html?eID=dam_frontend_push&docID=45)zu Gewalterfahrungen von schwulen und bisexuellen Jugendlichen und Männernin Deutschland aus.

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