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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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160 Erna ZonneAn der am Forschungsprojekt teilnehmenden Förderschule ESE beeinflussteFrau Kjerstidotter das Schülerverhalten möglichst mittels positiverBestärkung, wie etwa durch Ermutigungen von SchülerInnen, die sichnicht an bestimmte Arbeiten herantrauten. Gerade hierdurch wird einweiteres religiöses Bedürfnis berücksichtigt. „Ermutigung meint den elementarenZuspruch des Selbstvertrauens, des Mutes zu sich selbst, der inden meisten Fällen gegen die äußeren Schwierigkeiten und auffallendenVerhaltensweisen mühsam hervorgelockt werden muss (vgl. ebd., 171f.).• Aufgrund der Situation, in der die Kinder aufwachsen, erwarten dieReligionslehrkraft der Förderschule ESE eher konflikthafte religiöseVorstellungen (vgl. ebd., 110). SchülerInnen mit Förderbedarf ESEhaben oft ein Angst machendes Gottesbild, eine Wunschphantasie,eine Vorstellung von einem strafenden Gott oder eine narzisstischeProjektion (vgl. ebd., 175).In einer Unterrichtsreihe zum Thema „Kirche“ wird eine Unterrichtsstundezum Thema „Beichte“ gehalten (Wintersemester 2011/2012, 5. Unterrichtsstunde,01.12.2011), in der diese Projektion deutlich wird. Am Endeder Stunde werden die Kinder eingeladen, etwas aufzuschreiben, wassie bedrückt, und das Papier dann anonym in einer Kleingruppen-Kisteim Schulhof zu begraben.Persönlicher Begleiter Markus: „Was du auch machen kannst (…) einfachdie Erde so rüber ziehen. Genau. So einfach so auf’s Loch ziehen. Unddann nachher (…)“. Studentin Miriam: „Dann ist das nämlich schon wegdas Loch fast“. Markus: „Und dann drauf hüpfen und dann ist gut“. Scott:„Ist noch was da, Rico, ne.“ Rico: „Ja“. Scott springt: „Ja, ja, ja“. Miriam:„So, genau. Einmal nach treten“. Scott: „Das geht so. Das geht so. … Mh!Sterb! Sterb! So… Sterb! Sterb!“ Miriam: „Dann haben wir’s jetzt. Scott,komm, wir wollen jetzt auch wieder zu den anderen“. Markus: „Wartemal gerade. Scott: (…) Jetzt zieh mal die Schaufel raus“. Scott: „Halleluja“.Scott, der wegen aggressiven Verhaltens immer wieder neu in Konfliktegerät, geht hier in die Rolle des Allmächtigen, der auf sehr streitbareWeise, durch Drauftreten, die Sünde schreiend erlöschen lassen kann.Erlebt er auf dieser Weise Gott, wie er sich selbst erlebt? Scott löst sichaus der Rolle und jubelt.In der 9. Unterrichtsstunde des Wintersemesters 2011/2012 (02.02.2012)fragt Calvin während der Arbeit am Arbeitsblatt „Das goldene Kalb“:„Weißt Du, was ich glaube?“. Scott antwortet: „Ich glaube an mich. Ichbin mein Gott.“ Einige Minuten später wiederholt er: „Ich bin der Gottfür mich selber.“• Es werden ‚fällige‘ und paradigmatische Inhalte gesucht. Die virulentengrundlegenden religiösen oder quasi-religiösen personalenBeziehungen werden mit den SchülerInnen herausgearbeitet undim Kontext christlicher Glaubensüberlieferung reflektiert (Schmidt1982, 128). Die SchülerInnen mit Förderbedarf ESE sollten im RUmit Fragen konfrontiert werden, wie sie sich nach außen darstellen

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