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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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122 Christine Labuschtun hat und auf eine Forschungsreise zu mir selbst zu gehen? Falls ichzu letzterem bereit bin, werde ich sehr häufig feststellen, dass mit meinerinneren Wendung auch eine Wendung im Außen vonstattengeht und sichdie Situation entspannt. Jetzt begegne ich zum Beispiel dem Thema Wutals bedrohliche Störung vermutlich nicht mehr so oft, denn etwas hat sichin mir gelöst, ja buchstäblich aufgelöst. Die Balance ist wieder hergestellt.So dienen wir Menschen uns permanent gegenseitig in unseren Prozessendes Vollständig-Werdens.3. Für eine persönlichkeitsorientierte Lehrerfortbildung3.1 Konzeptionelle ÜberlegungenWenn man dieses Wissen um innere Lern- und Wachstumsprozesse berücksichtigt,wird deutlich, dass Lehrerinnen und Lehrer mit der Inklusionden Herausforderungen an sie als Person in einer noch einmal verdichtetenForm begegnen, denn das Spektrum an menschlichen Seins- und Verhaltensweisenweitet sich deutlich aus. Die Inklusion weist darauf hin, dass wirim großen gesellschaftlichen Maßstab an einem Punkt angekommen sind,an dem wir merken, das Abspaltung, Trennung und Ausgrenzung unsereProbleme nicht verringern, sondern sie vergrößern. Wenn es gelingen soll,die Qualität der Überwindung von Ausgrenzung im Schulsystem tief zuverankern, braucht es eine – im Blick auf die Lehrenden – kompetenteund langfristige Unterstützung, die sie in den Prozessen der Persönlichkeitsentfaltungstützt und begleitet.Diese Art von professioneller Fortbildungsarbeit wird vor allem daraufabzielen, die Selbstentwicklung der Lehrenden zum zentralen Anliegen zumachen, den Dreh- und Angelpunkt für ein gesundes, stabiles Lehrerdaseinin dieser Form professioneller Selbstfürsorge zu finden und die daraus resultierendenQualitäten in die Kultur von Schule hineinzutragen. Es gehtum die Erkenntnis, nicht Opfer der sich ständig wandelnden Umständezu sein, diese zu erdulden, zu erleiden oder womöglich hinzuwerfen,sondern den Hebel aktiv umzulegen und das Geschehen im Außen fürdie eigenen inneren Wachstumsprozesse zu nutzen. Die Chance, die dieInklusion in das Feld Schule hineinträgt, liegt gerade in der Irritation unddamit in der Aufweichung bestehender Rollenbilder und Zuschreibungenan Lehrende – sicherlich auch mit all ihren chaotischen und schmerzlichenBegleiterscheinungen. Doch spätestens jetzt heißt es zu erkennen, dassSchule ein interaktives, in größten Teilen kommunikatives Geschehenist, in dem jede Begegnung auf Augenhöhe stattfinden kann, auch wenndie Rollen und Aufgaben der einzelnen Mitglieder im System sehr unterschiedlichverteilt sind.

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