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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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159(vgl. EKD 1994, 65). Die ökumenische Kooperation kommt vielleicht aufdem Lande dem Wunsch nach weitgehend konfessionell gleicher Lerngruppeentgegen (vgl. Kraft 2007, 89). In einer städtischen säkularisiertenund multireligiösen Förderschule ESE beugt jedoch die ökumenischeKooperation einer Zersplitterung der Klasse bzw. Zusammenstellung einerLerngruppe nicht vor. Daher ist es eher logisch, dass der im Klassenverbanddurchgeführte RU bzw. ab Klasse 5 das ersatzweise (s. o.) im Klassenverbandunterrichtete Fach „Werte und Normen“ an der OsnabrückerFörderschule ESE für jede(n) Schülerin und Schüler Pflicht ist.Trotz der Vorteile dieses RU im Klassenverband gibt es auch Nachteile.„Das Fach Religion wird in Förderschulen als sehr anspruchsvollfür Unterrichtende angesehen. Fachfremd Unterrichtende trauen sichdie Vermittlung theologischer Inhalte selten zu. Außerdem fällt hier dieTatsache besonders ins Gewicht, dass mit den Schülerinnen und Schülernkaum über Textarbeit, Sprache und intellektuelle Zugänge gearbeitetwerden kann“ (vgl. ebd., 84). Diese, die speziellen religiösen Bedürfnisseberücksichtigende Expertise, fehlt der/dem Fachfremd-Unterrichtenden.4.2 Berücksichtigung der religiösen Bedürfnisse der Kinder an derFörderschule ESEBei der Überweisung zur Förderschule ESE (organisatorische Exklusion)spielt häufig die Überforderung der Regelschullehrkräfte eine Rolle,die Schülersituation bzgl. ihrer Umweltbedingungen, wie individuellepsycho-soziale Beeinträchtigungen (z.B. Mangel an Zuwendung, psychischeTraumatisierung) und Sozialisationsmängel (z.B. anregungsarmeUmwelt) zu bedenken. Gerade Religionslehrkräfte fühlten sich überfordert,diese Situation in ihrer religiösen Relevanz zu berücksichtigen (vgl.Kollmann 1988, 170). Im Folgenden sollen Beispiele gegeben werden,wie in der untersuchten Förderschule ESE auf die religiösen Bedürfnissevon SchülerInnen mit Förderbedarf ESE eingegangen wird. Dazu wirdzuerst wiedergegeben, was die religiösen Anliegen der SchülerInnen mitFörderbedarf ESE sind.• Gemeinsam haben sie die Abweisung durch eine reguläre Bildungsinstitution.Folglich herrscht ein Gefühl des Nicht- oder Nicht-genug-Angenommenseins. Das Angenommen-Sein kann auch als religiösesGrundbedürfnis des Menschen verstanden werden.• Die religiösen Bedürfnisse von SchülerInnen mit Förderbedarf ESEäußern sich sichtbar als Wunsch nach einer verlässlichen Person, dieHalt gewähren und Orientierungshilfe anbieten kann. Religiös ist dieseBedürfnisstruktur, weil sie von der Erwartung geprägt ist, die Kontaktarmutdurch Vertrauen aufzusprengen und eine neue Lebensperspektivedurch soziale Beziehungen aufbauen zu können (Kollmann 1988, 89).

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