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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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94 Rita KlemmayerVerändern wir den Focus unserer Aufmerksamkeit, so können andereund auch ganz neue Erfahrungen in den Vordergrund treten und damitdas Bild des eigenen Lebens verändern. Milton Erickson, Gründer derHypnotherapie, prägte in diesem Zusammenhang den wunderbaren Satz:„Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben.“Ein Beispiel: Eine Kollegin von mir wurde als Kind von einem Hundgebissen. Wann immer sie einem Hund begegnete, wurde dieses Erlebnisnetzwerkaktiviert: Panik, Schweißausbruch, Herzrasen, nur weg hier.Dabei spielte es keine Rolle, ob der Hund klein war, von einer anderenRasse oder gar angeleint. Die gern genutzten Besitzerrufe „Der tut nichts!“verschlimmerten die Situation eher. Es ging so weit, dass sie sich nichtmehr traute, alleine in Waldgebieten spazieren zu gehen.Als ihr klar wurde, dass diese reflexartige Stressreaktion zu einer Gewohnheitgeworden war und ihr Leben in einer Weise einschränkte, wiesie es nicht akzeptierten wollte, ging sie in einen Kurs, um bewusst mitdiesem Reaktionsmuster umgehen zu lernen und es zu verändern. MitErfolg. Es war ihr gelungen, eine neue Verknüpfung im Gehirn für diesespezielle Situation einzuüben. Sie geht wieder spazieren im Vertrauendarauf, dass sie ihre Angstreaktion bewusst steuern kann – und ist froh,wenn kein Hund auftaucht.4. LeibwächterUm unbewusste Reaktionen zu beeinflussen, müssen Sie erst einmal bewusstwahrnehmen, was passiert. Unser Körper ist ein wunderbarer Seismograph,um zu erforschen, was sich im Unterbewussten aktuell abspielt.Erinnern Sie sich an eine Stresssituation und beobachten Sie die Veränderungenin Ihrem Körper. Vielleicht stellt sich Unruhe ein, Schulterverspannung,Kopfschmerz, flacher Atem, Tunnelblick… Jede und jeder hatein eigenes Reaktionsrepertoire. In diesem Zustand sind Sie weit davonentfernt, Ihre Fähigkeiten und Ressourcen nutzbringend einzusetzen ummit der Situation sinnvoll umzugehen. Wenn Sie die Reaktionen IhresKörpers nicht als lästige Zustände bei Seite schieben, sondern als Signaleeines „Leibwächters“ ernst nehmen, innehalten und reflektieren, was esgerade an Ansprüchen gibt, die Sie stressen, ist das der erste Schritt zurVeränderung. Ermöglichen Sie Ihrem Körper im nächsten Schritt, sichaus der Anspannung zu lösen, um wieder Zugang zu Ihren Ressourcen zubekommen und umsichtig zu reagieren. Auf diese Weise werden Unbewusstesund Bewusstes zu wunderbaren Kooperationspartnern.

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