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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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185Häufig sind mangelnde Reaktionen auf homophobe Äußerungen aberauch ein Ausdruck von fehlendem Know-how. Das Thema „Homophobie“sowie geeignete Maßnahmen zum Abbau von Vorurteilen gegenüberLesben und Schwulen sind weder Teil der Lehrkräfteausbildung, nochgibt es Lehrpläne oder offizielle Unterrichtsmaterialien dazu. Angesichtsdieser Ausgangslage verwundert es nicht, dass es Lehrerinnen und Lehrernhäufig an Ideen mangelt, wie dem Thema „Homosexualität“ außerhalbdes Biologieunterrichts sinnvoll und situationsadäquat begegnet werdenkann. Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter_innen, die bereits gegen Homophobieaktiv sind, verweisen außerdem darauf, dass ein „gewisses Standing“notwendig ist, um offen negativen Reaktionen der Jugendlichen auf dasThema „Homosexualität“ zu begegnen und Konflikte, die darüber in denSchulklassen entstehen können, aufzufangen.Dies bedeutet, dass ähnlich wie beim Umgang mit dem Thema„Rassismus“ 3 oder dem Thema „Mobbing“, Rahmenbedingungen geschaffenwerden müssen, die es Lehrkräften leichter machen, Maßnahmen gegenHomophobie in den Schulalltag zu integrieren. Dazu muss das Themaanders als bisher auf die Agenda von Schulverwaltung und Schulpolitikgesetzt werden. Die Initiative „Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt“hat daher im Jahr 2008 mit einer Kampagne und einem Schulprojektbegonnen, um diese unterschiedlichen Aspekte des Themas „Homophobiein der Schule“ aufzugreifen. Bisher nicht explizit im Konzept „Schule derVielfalt“ berücksichtigt ist der Aspekt der geschlechtlichen Vielfalt, derdie Akzeptanz der Geschlechtsidentität von trans*- und intersexuellenJugendlichen beinhaltet. Die Implementation des Themas „Transphobie“in das Projekt ist für das Jahr 2013 vorgesehen.3 Hinweis zur Zusammenarbeit mit und Abgrenzung zu „Schule ohne Rassismus– Schule mit Courage“ (SOR-SMC): Es handelt sich um das größte deutscheSchulnetzwerk gegen Rassismus. In den letzten Jahren wurde von ihm – nebenanderen Diskriminierungsformen wie Sexismus und Behindertenfeindlichkeit– beispielsweise über bundesweite Publikationen auch das Thema „Homophobie“aufgegriffen. Aufgrund seiner Größe und Popularität ist „Schule ohneRassismus“ in NRW ein wichtiger Kooperationspartner für das Projekt „Schuleohne Homophobie“. Die Initiative „Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt“ist aus der Erfahrung entstanden, dass das Thema Homophobie bei einemgrundsätzlichen Engagement gegen Diskriminierung häufig weggelassenwird, da sich die Schulen keine eigene Kompetenz zutrauen und das Thema alsschwierig eingeschätzt wird. Auch zeigt das Projekt „Schule der Vielfalt“, welchungleich höherer Bedarf an Information und Sensibilisierung zu leisten ist, umSchulleitungen, Eltern und Lehrpersonal von Maßnahmen gegen Homophobiezu überzeugen.

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