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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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2451.3 Voreingenommenheiten aufgeben zugunsteninklusiven HandelnsDer frühere Bundespräsident Richard von Weizäcker ist Autor des vielzitierten Satzes: „Es ist normal, verschieden zu sein“. Menschen mit Behinderungals ebenbürtige und gleichwertige und vor allen Dingen alsMenschen zu sehen, die zu unserem Alltag gehören, kann nur gelingen,wenn wir es schaffen, uns freizumachen von unseren langfristig kulturellwirksamen Voreingenommenheiten. Diese oder die tiefsitzenden Vorstellungenund dogmatischen Normierungen aus einer Ichzentrierung herauserkennt nur die „wahrgenommene Differenz“ (Fischer 1996, 34). Dieeigenen Normen und Normvorstellungen sind zu hinterfragen, um dieeigenen Grenzen zu Menschen mit Behinderungen in einem mühevollenProzess fließend und transparent zu machen.Es genügt nicht, Menschen mit schweren Beeinträchtigungen zum Fürsorgefallsozialer und caritativer Einrichtungen und Betreuung zu machen,sondern es ist unumgänglich, sie in unsere Mitte zu stellen, auch in dieMitte unseres gottesdienstlichen Geschehens, und sie hereinzuholen inunser Gemeindeleben. Sie müssen mit und unter uns leben und „Gliedereiner Gemeinde mit Platz und Funktion im Gottesdienst und in den Aktivitäteneiner Gemeinde“ (Deutsche Bischofskonferenz 1982, 530) sein!1.4 Firmung als InklusionsbeweisJugendliche mit Behinderungen sind in vielen Fällen nicht im Blick; wederbei Jugendlichen ohne Behinderung noch bei den Mitgliedern der Gemeinde.Vielfach sind sie bereits aufgrund ihrer Behinderung oder ihresSchulortes von den Freizeitaktivitäten ihrer gleichaltrigen nichtbehindertenJugendlichen ausgeschlossen. Gerade die Firmvorbereitung bietet jedoch dieMöglichkeit, einen selbstverständlicheren Umgang zwischen nichtbehindertenJugendlichen und Jugendlichen mit einer Behinderung einzuüben; eineMöglichkeit, die für alle Beteiligten zu einer Bereicherung werden kann.In völliger Übereinstimmung mit dem Ansatz der Inklusion wird durchdie Firmung von Menschen mit Behinderungen deutlich zum Ausdruckgebracht, dass sie voll in die Gemeinschaft der Christen und der Gemeindeaufgenommen werden. Den Gläubigen wird durch die Firmung vonMenschen mit und ohne Behinderungen deutlich, dass den Menschen mitBehinderung ein Platz in der Gemeinde zusteht und sie zur Gemeindedazugehören. Sie können ebenso wie nichtbehinderte Menschen ihre Aufgabein der Gemeinde haben. Zudem wird offensichtlich, wie vielschichtigKirche ist – wie es Paulus in dem Bild des Leibes sagt (vgl. 1 Kor 18,12-27)– und wie in der kirchlichen Gemeinde die unterschiedlichsten Menschenihren je eigenen Platz haben und alle aufeinander angewiesen sind.

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