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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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76 Sabine Ahrens/ Katrin WüstSie sind gemeinsame Anliegen. Und es geht dabei oft auch um sehr persönlicheErfahrungen. Von Ausgrenzung bedroht ist potenziell jeder Mensch,spätestens im Alter. Sich über eigene Erfahrungen von Ausgrenzung auszutauschen,Sensibilität und Aufmerksamkeit einzuüben, dafür bietetKirche eine besondere Basis, denn sie bietet kommunikative Orte an.Die konzeptionelle Entscheidung, nur Fragen anzubieten und damit einrein heuristisches Instrument zur Verfügung zu stellen, entspricht zunächstnicht den Erwartungen an eine Arbeitshilfe, die ausdrücklich auf Praxisnähezielt. Die Orientierungshilfe der EKiR setzt auf Dialoge in Augenhöhe.Kirchliche Praxis selbst ist äußerst vielgestaltig. Die Ausgangspunkte, dieBedingungen, die Interessen und Ressourcen vor Ort sind jeweils sehrunterschiedlich. Und Schritte in Richtung Inklusion können und müssenauf ganz unterschiedlichen Ebenen gegangen werden.Inklusionsentwicklung in Kirche wird hier als offener Bildungsprozessverstanden, an dem sich möglichst viele verschiedene Menschen beteiligen:Menschen aus der Jugend- und Konfirmandenarbeit, aus den gemeindlichenKindergärten, der Gottesdienstgemeinde, des Handarbeitskreises.BesucherInnen des Mittagstisches ebenso wie BewohnerInnen des Altenheimsund der Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung am Ort.Der türkisch-moslemische Lebenspartner der Küsterin, der offen schwullebende Sohn der Pfarrerin und die libanesischen Jugendlichen, die dasJugendhaus besuchen, die russische Reinigungskraft und der Assistent desHausmeisters, der sichtbar ein Down-Syndrom hat, die Baukirchmeisterin,die mit ihrer demenzkranken Mutter lebt.Die Vielfalt von Menschen, die mit Kirche in Kontakt sind, ist groß.Wo diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Reichtum geschätzt, gepflegtund gestaltet wird, wo Ausgrenzung erkannt und bearbeitet wird, könnenkirchliche Orte zu einem Übungsfeld für weitreichende gesellschaftlicheWandlungsprozesse werden. Eine kleine Auswahl von Fragen, die dieArbeitshilfe dazu anbietet:„Können alle Menschen in der Gemeinde das Gefühl haben, dass sie mitihren Fähigkeiten gesehen werden?“„Sind Menschen mit Beeinträchtigungen als Mitarbeiter/-innen willkommen?“„Werden auch Beiträge wertgeschätzt, die schwer verständlichsind?“„Wird auf eine Vielfalt religiöser Ausdrucksformen und Rituale wertgelegt?“„Woran merkt man, dass sich interreligiöse Paare und Familien in derGemeinde wohlfühlen können?“„Sind die Räume so ausgestattet, dass vielfältige und kreative Lern- undArbeitsmöglichkeiten bestehen?“„Wird in der Gesprächskultur deutlich, dass andere Meinungen undGlaubenshaltungen respektiert und wertgeschätzt sind?“

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