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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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117bisher fast nur der eine gesehen und beachtet wird. Dieser eine, eher öffentlicheProzess hat zu tun mit allem, was auf der äußerlich erkennbarenEbene stattfindet. Hier geht es um eine veränderte Schülerschaft, die zuvorin getrennten Schulen jetzt in einem Schulhaus beschult wird. Hier gehtes um räumliche, sächliche, personelle und finanzielle Zuweisungen, umUnterrichtsplanung, um Teamarbeit, um Absprachen und Kooperationsformen,um professionsübergreifende Zusammenarbeit usw.Der andere Prozess, der eng verzahnt mit diesem äußeren Geschehen inGang kommt, ist im Gegensatz zu dem Lärm und dem Trubel im Außenein eher stiller und meist unsichtbarer Prozess, der im Inneren jeder einzelnenLehrerin, jedes einzelnen Lehrers abläuft, der jedoch um nichts wenigerwirksam ist. Um diesen Prozess und um die damit verbundenen Chancenund Herausforderungen geht es mir, wenn ich den Fokus auf die Fragelenke, was durch das Thema Inklusion im Lehrerzimmer ausgelöst wird.Hintergrund meiner Ausführungen sind meine täglichen Erlebnissein unterschiedlichen Lehrerzimmern von sogenannten Förderschulenund Regelschulen sowie die Erfahrungen, die ich in vielen Jahren derFortbildung für Lehrerinnen und Lehrer machen konnte. Aus diesenErkenntnissen resultiert die im zweiten Teil dargestellte persönlichkeitsorientierteFortbildungsarbeit, die mir die aktuell stimmigste Antwort aufdie Herausforderungen an die Lehrenden im Feld Schule zu sein scheint,wenn Inklusion zu einem erfolgreichen Projekt werden soll.2. Inklusion als Lernfeld für Lehrende2.1 Beziehungsgeschehen ist das zentrale EreignisLehrerinnen und Lehrer sind professionelle Beziehungsarbeiterinnen undBeziehungsarbeiter. Neben den fachlichen Kompetenzen baut ihr Erfolgoder Misserfolg im Arbeitsgeschehen ganz entscheidend auf der Gestaltungvon Beziehungen zu anderen Menschen (und mindestens ebensowichtig: zu sich selbst) auf. Die bereits jetzt bestehenden überkomplexenAnforderungen im Feld Schule erfahren durch die Inklusion nochmalseine Ausweitung, denn viele Lehrerinnen und Lehrer werden herausgefordertzu Beziehungsgestaltungen mit Schülerinnen und Schülern, derenErscheinungs- und Verhaltensweisen ihnen bisher zumindest fremd, oftauch beängstigend erschienen. Sich dem Faktor Beziehungsgestaltungzuzuwenden, bedeutet sich immer wieder auf Selbsterforschungsprozesseeinzulassen. Es bedeutet, die eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Wahrnehmungsweisenund Reaktionsmuster zu erforschen, die Antworten sindauf Seins- und Verhaltensweisen anderer Menschen. Es bedeutet, eigeneÄngste, Schwächen, Gefühle von Überforderung, Hilflosigkeit, Ärger, Wut

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