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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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196 Almut Dietrich/ Raphael Bak/ Frank G. Pohl6. „Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt“im Kontext von Jugendarbeit6.1 Handlungsbedarf auch in der JugendhilfeEine Befragung der Koordinierungsstelle München bestätigt die Erfahrungenaus der Praxis, dass Jugendliche in der offenen Jugendarbeit undanderen Einrichtungen der Jugendhilfe ähnlichen Bedingungen ausgesetztsind wie in der Schule (Landeshauptstadt München, Koordinierungsstellefür gleichgeschlechtliche Lebensweisen 2011). Befragt wurden knapp 800Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in München zu ihrer Einschätzungder Situation von homosexuellen Jugendlichen und ihren Eltern. Eshandelt sich hierbei um die größte kommunale Studie zu dieser Thematikim deutschsprachigen Raum.Zentrale Kernaussagen der Studie zum Thema „Homophobie“ und demUmgang damit in der Jugendhilfe sind (ebd., 9):• „Die Fachkräfte schätzen die Lebenslagen und Entwicklungsmöglichkeitenhomo- und transsexueller junger Menschen als sehr belastetein. Fast 90% der Fachkräfte gehen davon aus, dass die Betroffenenzusätzliche Belastungsfaktoren zu bewältigen haben und ein Comingoutnach wie vor sehr schwierig ist.• Jugendtypischen Orten wie Schulen und Jugendtreffs wird mit sehrhohen Werten (90,1%) ein unfreundliches soziales Klima für lesbischeund schwule Jugendliche attestiert.• 82% der Fachkräfte geben zu bedenken, dass an diesen Orten homophobeVorkommnisse verbreitet sind.• Die von der Kinder- und Jugendhilfe betreuten jungen Menschenscheinen wenig Interesse an vielfältigen Lebensformen zu haben, verfügenüber sehr wenig realistisches Wissen über Lesben und Schwuleund scheinen diesen auch ausgesprochen negativ gegenüberzustehen.• Mehr als die Hälfte der Fachkräfte geht davon aus, dass in ihren Arbeitsbereichendie spezifischen Lebenslagen lesbischer und schwulerJugendlicher zu wenig bekannt sind. In Bezug auf transsexuelle Jugendlicheerreicht dieser Wert sogar 75%!• Das Thema „Sexuelle Identität“ wird in der Mehrzahl der Arbeitsbereichenicht als mögliche Problemursache junger Menschen mitgedachtund scheint auch fachlich nicht gut verankert zu sein.• Lesbische, schwule und transgender Kinder und Jugendliche kommenin der Kinder- und Jugendhilfe nicht an oder werden dort nicht ausreichendwahrgenommen.• In der Kinder- und Jugendhilfe fehlt es eindeutig an ausformuliertenQualitätsstandards zum Umgang mit den Lebens- und Problemlagenlesbischer und schwuler Menschen, dies geben fast 75% der Fachkräftean.

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