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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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833. Die Herausforderung zur Kooperation als inkludierenderKommunikationsform?Die nachfolgenden Regeln sind aus den Überlegungen zu Bedingungenregionaler Kooperation (Ebert 2011, 109-128) entstanden. Sie sind aberso elementar, dass sie grundsätzliche Bedeutung haben dürften.3.1 GegenseitigkeitEine Einheit (wie ein Mensch, eine Gruppe oder eine <strong>Institut</strong>ion) kannzwar in sich selbst kooperieren (sofern sie aus kleineren Einheiten aufgebautist), aber nicht mit sich selbst. Dazu braucht sie eine zweite Einheit(einen anderen Menschen, eine andere Gruppe, eine andere Organisation).Wenn zwei Einheiten sich nahe genug kommen, so dass ihre Grenzensich überlappen, dann geschieht in diesem Grenzraum zwangsläufig Begegnung:Informationen werden ausgetauscht, Handlungen aufeinanderabgestimmt. In dieser Begegnung entsteht eine neue Einheit, die mehrist als beide Einheiten für sich. Das kann sehr flüchtig sein, z.B. wennzwei Menschen aneinander vorbeigehen, oder auch dauerhaft. In jedemFall ist die Begegnung durch Gegenseitigkeit bestimmt. Gegenseitigkeitfunktioniert nach einer simplen Regel: „Wie du mir, so ich dir!“Die „Goldene Regel“ der Gegenseitigkeit taucht bereits im Altertumund in verschiedenen Kulturen auf. Jesus hat ihr in der Bergpredigt einezentrale Rolle gegeben: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tunsollen, das tut ihnen auch“ (Mt 7,12).Diese einfachste aller Regeln hat allerdings noch keine Ausrichtung.Sie kann positiv oder negativ verstanden werden. Kooperation machtaber nur Sinn, wenn sie ein Ziel hat, dauerhaft, stabil und nachhaltigist. Gegenseitigkeit braucht deshalb eine innere Haltung, die von beidenKooperationspartnern geteilt wird.Diese Haltung beschreibt der Apostel Paulus, wenn er von der Gemeindeals Leib Christi redet. Da „Gemeinde“ nach Paulus mehr umfasst als nurdie reale Ortgemeinde, gilt diese Einstellung des Leibes Christi für jedeForm von Kooperation. Zu dieser Haltung gehören:• Wertschätzung: Mein Gegenüber ist ebenfalls Teil des universalen LeibesChristi. Auch wenn Kooperationspartner unterschiedlich sind und seinmüssen, besteht hier kein trennender Unterschied: alle sind mit einemGeist getränkt (1 Kor 12,13).• Einfühlsamkeit: Zu erspüren, wie es anderen geht, ist nicht nur einejedem Menschen gegebene Möglichkeit, sondern gleichzeitig aucheine Notwendigkeit für den Zusammenhalt des Leibes Christi unddas Gelingen von Kooperationen.

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