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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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189Für Jugendliche mit lesbisch-schwuler Identität und Schüler_innen, diefür homosexuell gehalten werden, weil sie von vorherrschenden Geschlechterstereotypenabweichen, bedeutet die Tolerierung eines homophobenKlimas, dass Schule für sie keinen geschützten Rahmen bildet und sie inihren Lern- und Entwicklungschancen eingeschränkt sind. Über die Hälftedieser Jugendlichen ist damit beschäftigt, aus Angst vor Ausgrenzung dieeigene Identität vor sich selbst und anderen zu verbergen. Ebenso vielehaben schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. 18%der Schüler_innen haben einen Suizidversuch unternommen. 84. Die Kampagne „Schule ohne Homophobie –Schule der Vielfalt”Ziel der Kampagne „Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt” istes, in Nordrhein-Westfalen eine breite gesellschaftliche Öffentlichkeit fürdie Ächtung von Homophobie in der Schule herzustellen und so sowohlstrukturelle als auch individuelle homophobe Diskriminierungund Gewalt in Schulen zu stoppen.Dabei war und ist es zunächst notwendig darüberzu informieren, wie sich Homophobie an der Schuleäußert und warum diese sowohl für betroffene Schüler_innenund Lehrkräfte als auch die Schulgemeinschaftals Ganze ein Problem darstellt. Homophobie wird – das wurdeim Vorfeld der Kampagne deutlich – häufig nicht erkannt oder anders alszum Beispiel Rassismus nicht als problematisch eingestuft.Darüber hinaus gibt es von Seiten der Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungensowie der Schulverwaltung und Teilen der Politik Vorbehalte, dasThema „Homosexualität“ aktiv in der Schule zu thematisieren. Als Grunddafür wird häufig genannt, dass Homosexualität – wie Sexualität überhaupt– kein Thema an der Schule sei. Seltener offen geäußert werden eigeneVorbehalte oder negative Einstellungen, zu denen das Vorurteil gehört,dass Jugendliche durch die offensive Bearbeitung des Themas „SexuelleIdentität“ zur „Homosexualität verführt“ werden könnten. Widerstandentsteht auch in Bezug auf die Frage, warum sich eine Mehrheit mit demThema einer Minderheit auseinandersetzen müsse.Die Kampagne hat das Ziel, diese Vorbehalte aufzugreifen, zu sensibilisierenund zu informieren. Vor allem will sie deutlich machen, wiemassiv „Homosexualität“ von den Jugendlichen selbst an der Schule bereitsthematisiert wird, häufig ohne jede pädagogische Intervention.8 Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport des Landes Berlin 1999, 18.Insgesamt ermitteln Studien ein vier- bis siebenmal erhöhtes Suizidrisiko (ebd.,83).

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