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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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87hältnis wird durchdrungen von einer ganz bestimmten Kultur: Offenheit,Wertschätzung, Fehlerfreundlichkeit, Anerkennung von Unterschiedlichkeitund gemeinsame Ziele schaffen eine Atmosphäre, in der zusammenwachsen kann, was getrennt sich gegenseitig schädigt. Diese Stichwortebeschreiben eine inklusive Mentalität, in denen die ichs fröhlich miteinanderum die Wette laufen können und zeigen können, was in ihnen steckt.Die Folge kann Zugewinn an Lebensqualität, Freude, Vitalität für dieEinzelnen und die Entdeckung eines gemeinsamen Mehrwerts für alle sein.Ein Schlüsselbegriff dieses Spannungsverhältnisses heißt komplementäresDenken, das sich nicht mehr in der meist wenig hilfreichen Alternative„Entweder-oder“ bewegt, sondern im sich ergänzenden „Sowohl-als auch“.Die klassische Frage, ob Huhn oder Ei zuerst in der Welt gewesen seien,lässt sich mit linearem Denken nicht lösen. Erst komplementäres Denkenmacht den Weg frei – in diesem Fall zu der Lösung, dass sowohl Huhn alsauch Ei gleichzeitig zuerst da waren.In kooperations- und/oder inklusionsfördernden Prozessen ist komplementäresDenken hilfreich. Allerdings darf es sich nicht verleiten lassen,nur additiv zu verfahren – mach das eine und mach das andere –, sondernmuss das eine und das andere zueinander und zum Ganzen in Beziehungsetzen bzw. möglicherweise auch etwas lassen. Komplementäres Denkenist insofern immer auch vernetztes und vernetzendes Denken.4. Die Welt als Spiel verstehenDie abschließenden Überlegungen gehören nicht mehr zur Darstellung vonRegeln, sondern schlagen eine Strategie vor, bestehende Systeme als Spielzu analysieren und spielend zu verändern. Dabei geht es allerdings um einebestimmte Art des Spielens, die die obigen Aspekte berücksichtigt. (Diesekommen in Solitärspielen oder Nullsummenspielen wie Schach nicht vor.)Es geht um Spiele, in denen alle etwas gewinnen, um komplexe Spiele mitmehr Freude als Kontrolle, mehr Lust als Frust. Solche Spiele, die lern- undentwicklungsorientiert sind, wirken beziehungsfördernd. Solche Spieleähneln den Spielen, die wir als Kinder gespielt haben: selbstbestimmt,ungestört, unkontrolliert, unverzweckt, ergebnisoffen.Komplexe Spiele haben bestimmte Parameter und sind über die Veränderungeinzelner Parameter beeinflussbar. Wird ein Parameter verändert,verändert sich das ganze Spiel. Darin liegt der Charme einer solchenspielerischen Betrachtung. Die Herausforderung liegt darin, dass komplexeSpiele nicht im Sinne eines einfachen Ursache-Wirkungs-Zusammenhangskontrollierbar oder steuerbar sind.

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