13.07.2015 Aufrufe

pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

150 Erna ZonneESE dienlich wird, andererseits durch gezielte Organisation dem vorgebeugtwird, dass die Ausgrenzung nicht noch weiter ausgedehnt wird. AmEnde des Beitrages wird sich herausstellen, ob die Übertragung von in derFörderschule ESE verwendeten Unterrichtsformen und -methoden des RUin der Regelschule für die Inklusion von Kindern förderlich sein kann.1. Kinder mit Förderbedarf im BereichEmotionale und soziale Entwicklung (ESE)Kinder mit Förderbedarf ESE 3 werden u.a. mit den Begriffen ‚verhaltensgestört‘und ‚sozial auffällig‘ etikettiert (vgl. Baur 1997, 13). Die‚schwer erziehbaren‘ 4 SchülerInnen, die seit dem 19. Jahrhundert in der„Hilfsschule“ und seit den 1980er Jahren in der sogenannten „Schule fürErziehungshilfe“ unterrichtet wurden, wurden damals – wie auch heutenoch oft – als „Schurken“ über einen Kamm geschoren (Leermakers u.a.2003, 11). Sie zeig(t)en Verhalten, das dem mittelschichtorientierten Bildvon Aufführung, Sprache und Aussehen (Müller-Friese 2007, 30) nichtentspricht bzw. entsprochen hat.Tatsächlich handelt es sich jedoch um verschiedenartige Symptomeund Formen von abweichendem Verhalten, wie Aggressivität, negativeArbeitseinstellung, Ruhelosigkeit, Kontaktmeidung, Depression usw. DieseAnzeichen müssen allerdings nicht bei allen Kindern mit FörderbedarfESE auftreten. Auch die Ursachen der Verhaltensproblematik sind zudifferenzieren. Unterschieden werden können: Verhaltensprobleme, diedurch externe Faktoren (z.B. Kindesmisshandlung, Armut), durch interneFaktoren (z.B. Autismus, Hyperaktivität) oder durch eine Kombinationvon Faktoren bedingt sind.Ein Kind kann Verhaltensstörungen zeigen, weil es Lebensstörungenerlebt hat, die es schwer bedrängen. Es stammt z.B. aus Lebensverhältnissen,in denen die hygienischen und Pflegebedingungen nicht ausreichen,in denen menschliche Grundbedürfnisse (Geborgenheit, Zugehörigkeit,Anerkennung usw.) kaum befriedigt werden oder in denen Anregungsbedürftigkeitund Schulbildungsfremdheit festzustellen sind (Begemann1983, 164). Das konfliktträchtige, ängstliche oder abweichende Verhaltenzeigt das unbewusste Bemühen des Kindes, die Störung zu beheben (vgl.Kollmann 1988, 77f.).3 Im Allgemeinen wird von einem Schätzwert von 1 bis 1,5% der SchülerInnenausgegangen, bei denen aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten ein Förderbedarfim Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung diagnostiziert wird(Baur 1997, 12).4 In den Niederlanden wird die gesamte Förderschule ESE mit letztgenanntemBegriff bezeichnet: „Schule für sehr schwer Erziehbare“ (School voor Zeer MoeilijkOpvoedbare Kinderen).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!