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pdf-Datei 1,5 MB - Comenius-Institut Münster

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713.3.4 Langjährige Fachkraft und BezugsbetreuerinSie sind Melanie Müller. Sie sind 42 Jahre alt. Sie arbeiten seit 20 Jahrenin der Einrichtung. Sie haben in der Einrichtung Ihre Ausbildung zurHeilerziehungspflegehelferin gemacht, wurden im Anschluss daran auchübernommen. Seitdem arbeiten Sie im Gruppendienst.Sie haben in den zwanzig Jahren viele Änderungen in der Einrichtungmiterlebt. Die jetzige Veränderung macht Ihnen sehr viel Angst, da diesetiefgreifender ist als alle anderen. Bis jetzt gab es eher Änderungen auforganisatorischer Ebene: Nachtdienste, die vom Tagdienst geleistetwerden müssen, Kooperierende Gruppen etc. Jetzt ändern sich nicht nurStandorte. Auch das Berufsbild und die berufliche Tätigkeit verändernsich. Der Arbeitsplatz wird zudem öffentlich, wird nicht mehr in einembeschützten Rahmen stattfinden.„Was geschieht mit meiner Gruppe, ich arbeite doch gerne in dieserGruppe, verstehe mich mit meinen Kollegen gut, komme gut mit denBewohnern aus. Wo werde ich zukünftig arbeiten?“ sind die Fragen, dieSie beschäftigen. Dass die Bewohner ein Mitspracherecht haben undstärker an Prozessen, die ihre Person betreffen, beteiligt werden, findenSie mehr als richtig. Natürlich haben alle Bewohner ein Recht darauf, amLeben der Gesellschaft teilzunehmen. Natürlich können die Bewohner ineiner Stadt leben, inmitten der Gesellschaft. Sie sind froh darüber, dassdas Haus nicht in Ihrer Nachbarschaft gebaut wurde. Sie haben dochauch mal Feierabend.Sie haben bislang in drei verschiedenen Gruppen gearbeitet. In derWohngruppe von Michael arbeiten Sie seit zwei Jahren. Sie haben dieBezugsbetreuung für Michael Schmidt übernommen. Sie sehen HerrnMichael Schmidt so:Michael ist 42 Jahre alt. Er sitzt im Rollstuhl. Er kann seine Arme undBeine nur eingeschränkt bewegen. Er kann nicht alleine essen, er kannaber beim Anziehen mithelfen. Windelwechsel ist im Stehen möglich.Er kann den Rollstuhl nicht selber fahren. Er leidet an Epilepsie, wirddeshalb mit Bauch- und Schultergurt fixiert. Er kann sich nicht verbalausdrücken. Er kommuniziert durch Gestik und Mimik. Freut er sich,dann lacht er. Ist er traurig, dann weint er. Er versucht sich mit Lautenmitzuteilen: „Bum-Bum“ bedeutet: es gefällt ihm. Ablehnung drückt erdurch Wegdrehen des Kopfes und Schreien aus. Er ist ein lebensfroherund emotional stabiler Mann. Er zieht sich gerne zurück und beschäftigtsich dabei gerne mit Musikhören. Lieblingssänger ist Heino, Heidi als TVStar gefällt ihm auch. Er ist aber auch gerne in Gesellschaft anderer Bewohnerund schaut gerne mit ihnen fern. Er geht gerne auf Feste. Er liebtEinkaufen, Spazierengehen. Er ist neugierig und offen. Michael lebt seitseinem siebten Lebensjahr in der Einrichtung. Er hat hier die Förderschulebesucht. Derzeit besucht er halbtags den zweiten Lebensraum und geht„arbeiten“. Er kennt sich ich gut in der Gruppe und in der Einrichtung aus.Er teilt sich das Zimmer mit einem anderen Bewohner. Michael lebt seit21 Jahren in der gleichen Wohngruppe.

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