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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Zugang zur Zielgruppe<br />

108<br />

Methoden<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

KICK steht allen interessierten Kindern und Jugendlichen offen, nicht<br />

nur den delinquenzgefährdeten. Mit <strong>die</strong>ser Öffnung soll einer Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

der schwierigeren Kinder vorgebeugt werden, ihre<br />

soziale Integration soll da<strong>mit</strong> leichter möglich sein.<br />

Während des ersten Gesprächs zwischen Polizei und Kind (Anhörung)<br />

werden <strong>die</strong> Kinder von der Polizei auch nach ihren sozialen<br />

Hintergründen befragt, nach Elternhaus, Schule, Freizeit usw..<br />

Wenn <strong>die</strong> Polizisten KICK kennen und eine Ver<strong>mit</strong>tlung in das Projekt<br />

für sinnvoll erachten, werden <strong>die</strong> Kinder darauf hingewiesen.<br />

Sie bekommen ein Faltblatt <strong>mit</strong> dem Hinweis, daß sie sich bei dem<br />

nächstgelegenen Standort von KICK melden können, wenn sie an<br />

interessanten Freizeitangeboten interessiert sind. Für <strong>die</strong> Teilnahme<br />

brauchen <strong>die</strong> Kinder in der Regel <strong>die</strong> Zust<strong>im</strong>mung der Erziehungsberechtigten.<br />

Dies ist meist aber kein Hindernis, da es sich in den<br />

Augen der Eltern eher um ein Sport- als ein Jugendhilfeprojekt handelt.<br />

Gleichzeitig <strong>mit</strong> dem Hinweis an das Kind wird durch <strong>die</strong> Polizei<br />

auch KICK informiert, welches Kind (Name und Anschrift) ver<strong>mit</strong>telt<br />

werden soll. Da der Zugang freiwillig ist, bleiben viele Kinder<br />

auch weg und erscheinen nicht <strong>im</strong> Projekt. Sie und ihre Eltern werden<br />

von KICK angeschrieben oder angerufen. Etwa 40% der Kinder, <strong>die</strong><br />

von der Polizei ver<strong>mit</strong>telt werden, kommen auch tatsächlich ins Projekt,<br />

dann jedoch bleiben fast alle und nehmen an den Angeboten<br />

teil.<br />

Neben den Kindern, <strong>die</strong> von der Polizei ver<strong>mit</strong>telt werden, kommen<br />

manche Kinder auch über <strong>die</strong> Sportvereine oder Einrichtungen, bei<br />

denen KICK untergebracht ist. Das Angebot ist niedrigschwellig,<br />

manche machen einfach bei den Sportangeboten <strong>mit</strong> und bleiben<br />

dann bei KICK. Unterschiede zwischen den delinquenten und nichtdelinquenten<br />

Kindern sind <strong>im</strong> Projekt ohne Bedeutung.<br />

Weil auffällige, delinquenzgefährdete, gewaltbereite oder Kinder<br />

aus »Randgruppen« häufig große Distanzen zum vereinsorganisierten<br />

Sportbetrieb und zu traditionellen Vereinseinrichtungen haben<br />

und sich den Strukturen eines Sportvereins kaum anpassen können,<br />

hat KICK einen neuen Weg gewählt.<br />

Ihre Hemmungen, Barrieren und <strong>Wider</strong>stände gegenüber organisierten<br />

Freizeitgestaltungen berücksichtigend, sensibilisiert KICK <strong>die</strong>se<br />

Kinder durch eine »sanfte« Organisationsform für <strong>die</strong> aktive und<br />

sinnvolle Freizeitgestaltung. Bereits während der polizeilichen Anhörung<br />

versuchen <strong>die</strong> Polizeibeamten (der Schutz- oder Kr<strong>im</strong>inalpolizei)<br />

herauszufinden, ob fehlende sinnvolle Freizeitgestaltung oder<br />

fehlende soziale Bezüge <strong>mit</strong> als Ursache der Straffälligkeit angenommen<br />

werden können.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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