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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Schulmediation in der Praxis<br />

62<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Das Pädagogische Institut Frankfurt am Main übern<strong>im</strong>mt den Einsatz<br />

der Teilnehmer am Pool der Frankfurter Konfliktver<strong>mit</strong>tler bei<br />

Nachfragen aus den Schulen. Es sind zwei neue Kurse für Grundschulen<br />

und zur Schülermediation geplant. Zur Zeit nehmen mehr<br />

als 30 Schulen in Hessen an dem Programm »Mediation und Schulprogramm«<br />

teil, wobei sich viele Schulen noch in der Anfangsphase<br />

der Projektentwicklung befinden.<br />

Am Beispiel der Albert-Einstein-Schule in Langen, der Schillerschule<br />

in Offenbach am Main und der Heinrich-Kraft-Schule in Frankfurt<br />

am Main, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Rahmen des Forschungsprojekts »Konfliktmanagement<br />

an Schulen – Rechtliche Sanktionen bei Gewalttaten von<br />

Schülern und Mediation als alternatives Interventionsmodell« wissenschaftlich<br />

begleitet werden, läßt sich anschaulich darstellen, welche<br />

verschiedenen Vorgehensweisen es in der Praxis gibt, Mediation in<br />

den Schulalltag zu integrieren. Auch wenn viele Schulen ähnliche Ansätze<br />

konstruktiver Konfliktbearbeitung wählen, so gehen sie doch<br />

teilweise ganz andere Wege bei der Umsetzung der Schulmediation.<br />

Die Albert-Einstein-Schule in Langen und <strong>die</strong> Schillerschule in Offenbach,<br />

beides integrierte Gesamtschulen <strong>mit</strong> Ganztagsangebot, haben<br />

den Mediationsgedanken bereits vor längerer Zeit in ihr Schulprogramm<br />

integriert, entwickelten dabei jedoch verschiedene Konzepte<br />

der Etablierung von Mediation in ihren Schulalltag.<br />

Die Albert-Einstein-Schule in Langen hatte in ihrer Schulkonferenz<br />

am 21. April 1997 den Beschluß gefaßt, Peer-Mediation als einen<br />

zentralen Baustein des sozialen Lernens ins Schulprogramm aufzunehmen.<br />

Zusammen <strong>mit</strong> dem Konfliktberaterteam des Jugendbildungswerks<br />

der Stadt Offenbach wurde ein Ausbildungscurriculum<br />

entwickelt. Seitdem werden Schüler des 9. Jahrgangs, <strong>die</strong> Interesse<br />

an Mediation zeigen und sich freiwillig melden, über einen Zeitraum<br />

von 9 Monaten in circa 60 Stunden zu Streitschlichtern ausgebildet.<br />

Im 10. Jahrgang bilden <strong>die</strong>se Schüler dann Tandems, <strong>die</strong> an festen<br />

Tagen in einem speziellen Raum Streitschlichtung anbieten. Die Ausbildung<br />

der Schüler haben inzwischen drei Lehrkräfte übernommen,<br />

<strong>die</strong> spezielle Qualifikationen für <strong>die</strong> Tätigkeit aufweisen. Sie stehen<br />

den Streitschlichtern nach Abschluß des Trainings weiterhin als »Coaches«<br />

zur Seite. Die ersten Streitschlichtertandems haben ihre Arbeit<br />

<strong>im</strong> Schuljahr 1998 aufgenommen. Zuletzt wurden <strong>im</strong> Schuljahr<br />

1998/99 zehn Schüler aus den 9. Klassen zu Streitschlichtern ausgebildet,<br />

<strong>die</strong> jetzt erstmalig auch als Ansprechpartner (Paten) für <strong>die</strong><br />

Schüler der neuen 5. Klassen zur Verfügung stehen. Es ist geplant,<br />

<strong>im</strong> Laufe des Schuljahrs 1999/2000 <strong>mit</strong> einem Eingangsprogramm<br />

für 5. Klassen zu beginnen. Interessierte Lehrkräfte nehmen bereits<br />

an der entsprechenden Schulung teil. Das Sensibilisierungsprogramm<br />

für 7. Klassen soll folgen.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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