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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Stabile und verläßliche Rahmenbedingungen waren eine wesentliche<br />

Grundvoraussetzung für den Ansatz. Die Gruppe als konstanter<br />

Schutzraum bietet den Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen,<br />

<strong>die</strong> tägliche konstante Betreuung schafft den Rahmen, in<br />

dem stabile und einsichtige Regeln und Grenzen in Verbindung <strong>mit</strong><br />

einer vertrauensvollen und Sicherheit bietenden Umgebung erfahren<br />

werden. Die Kinder werden aus ihrem schwierigen Umfeld behutsam<br />

gelöst und erleben meist zum ersten Mal alternative Lebensräume<br />

und Beziehungsmuster.<br />

Das Projekt bietet an allen Schultagen von 11.30 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

ein festes Programm an, nur in den Ferien wird davon abgewichen.<br />

Dann gibt es in der Regel ganztägige Ferienangebote oder -freizeiten,<br />

manchmal sogar Ferienaufenthalte außerhalb von München bei<br />

Gasteltern. So ist eine adäquate Betreuung während des ganzen<br />

Jahres gewährleistet.<br />

Das Angebot während der Schulzeit bietet den Kindern als Alternative<br />

zu ihrem häufig chaotischen häuslichen Alltag feste Strukturen<br />

an. Enthalten ist ein fester Mittagstisch, <strong>mit</strong> dem der Mangelernährung<br />

vorgebeugt wird. Ergänzt wird <strong>die</strong>s durch Hilfen bei den Hausaufgaben.<br />

In kleinen Gruppen soll schulischen Problemen entgegengewirkt<br />

werden, langfristiges Ziel sind dabei <strong>die</strong> für das weitere<br />

Leben wichtigen Schulabschlüsse. Die Kinder werden während der<br />

Hausaufgabenzeit in kleineren Gruppen <strong>mit</strong> max<strong>im</strong>al sechs Kindern<br />

betreut. Diese Kleingruppen bieten den Kindern Rahmenbedingungen,<br />

unter denen sie – manche zum ersten Mal – weitgehend ungestört<br />

ihr Konzentrationsvermögen steigern können. So erzielen sie erste<br />

Erfolge, und ihr Selbstwertgefühl erhöht sich. Neben der Gruppe<br />

wird jedes Kind auch individuell gefördert. Mit einer persönlichen<br />

Übungsmappe, <strong>die</strong> nach Absprache <strong>mit</strong> der jeweiligen Lehrkraft<br />

zusammengestellt wird, soll das Kind seine Defizite aufarbeiten. In<br />

besonderen Fällen und bei speziellen Problemen besteht <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

der Einzelförderung durch Honorarkräfte.<br />

Nach den täglichen Hausaufgabenhilfen wird jeder Schultag noch<br />

durch ein Freizeitangebot ergänzt. Neben der Tages- hat auch <strong>die</strong><br />

Wochenstruktur einen festen Rahmen, der wie folgt aussieht:<br />

Am Montag stehen Spiel und Sport <strong>im</strong> Mittelpunkt der Arbeit, da<strong>mit</strong><br />

<strong>die</strong> Kinder sich nach dem Wochenende wieder in <strong>die</strong> Gruppe einfinden.<br />

Das Projekt kann in seine Angebote einen Toberaum, den Hof und<br />

angrenzende Grünflächen <strong>mit</strong> einbeziehen. Bei Spiel und Sport<br />

müssen sich <strong>die</strong> Kinder an Regeln und Grenzen halten, sie lernen<br />

Integrationsfähigkeit und Ausdauer zu entwickeln. Die dort erlebten<br />

Erfolge sind für das Selbstwertgefühl positiv. Aber <strong>die</strong> Kinder müs-<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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